Was ist an Karneval verboten?
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Polizeibeamte haben den Zugang zur Zülpicher Straße wegen Überfüllung abgeriegelt.
© Quelle: Thomas Banneyer/dpa
Karneval – die Zeit der Narren und Jecken. Alles ist erlaubt. Der Kreativität bei der Wahl des Kostüms sind keine Grenzen gesetzt. Oder nicht? Tatsächlich gibt es ein paar Dinge, die nicht nur unpassend sind, sondern auch als Ordnungswidrigkeit oder sogar Straftat gelten. Welche das sind und welche Bußgelder drohen, erfahren Sie hier.
Welche Kostüme sind verboten?
Gibt es wirklich Karnevalskostüme, die verboten sind? Grundsätzlich gibt es kein Gesetz, das Kostüme verbietet, aber es gibt einige No-Gos zu beachten. Wenn Sie sich beispielsweise als Polizistin beziehungsweise Polizist verkleiden wollen, ist es nicht gestattet, originale Polizeiuniformen zu tragen. So soll die Verwechslungsgefahr mit „echten“ Polizeibeamten verhindert werden. Daher sind auch täuschend echt aussehende Polizeiuniformen zu vermeiden.
Gruppen, wo eine Verwechslungsgefahr bedenkenlos ist, sind natürlich ausgenommen. Wer also einen echten Laborkittel oder Blaumann besitzt, kann sich bedenkenlos als verrückte Wissenschaftlerin oder verrückten Wissenschaftler beziehungsweise Bauarbeiterin oder Bauarbeiter verkleiden. Bedenklich sind hingegen Kostüme, deren Bestandteil das Führen einer Waffe ist, die für gefährlich gehalten werden kann. Auf das Thema Waffen an Karneval gehen wir weiter unten genauer ein.
Diese Kostüme könnten an Karneval zu Problemen führen:
- Ritter
- Pirat
- Polizist
- Feuerwehrmann
- Sanitäter
- Soldat
- Terrorist
Kostüme, die Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufweisen, können einen Straftatbestand erfüllen und mit einem Bußgeld geahndet werden. Dazu zählen mitunter rechtsextremistische Symbole wie Hakenkreuze, die Verkleidung als Adolf Hitler oder weitere Zeichen der nationalsozialistischen Ideologie. Auch die folgenden Abkürzungen sind strafbar:
- WP (= „White Power“): Dabei handelt es sich um den Wahlspruch des Ku-Klux-Klan, welcher für die angestrebte Vorherrschaft der „weißen Rassen“ steht.
- SGH (= „Sieg Heil“): Teil des Hitlergrußes, bei dem der rechte Arm mit flacher Hand nach oben gestreckt und die Phrase entsprechend ausgerufen wurde.
- B & H (= „Blut und Ehre“): Dies ist ein Schlagwort, welches unter anderem in der Hitlerjugend verwendet wurde.
Welche Kostüme könnten problematisch werden und warum?
Auch wenn ein Kostüm nicht explizit verboten ist, kann es trotzdem problematisch werden. Rassistische, sexistische oder ganz allgemein Kostüme, die andere Menschen beleidigen oder verletzten, können zu Konflikten führen. Dazu gehören beispielsweise Kostüme, die religiöse Symbole oder Figuren lächerlich machen.
Generell können Kostüme, die als unangemessen oder vulgär empfunden werden, Anstoß erregen. Es ist daher wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, welche Auswirkungen das eigene Kostüm haben könnte und ob es andere Menschen als respektlos empfinden könnten.
Was gilt in Bezug auf Waffenattrappen?
Laut § 42a Waffengesetz gilt das Führen einer sogenannten Anscheinswaffe als Ordnungswidrigkeit. Damit sind Waffenattrappen gemeint, die echten Waffen täuschend ähnlich sehen. Insbesondere im öffentlichen Raum können sie schnell zu Verwechslungen mit echten Waffen führen und so für Unruhe sorgen. In Deutschland kann der Besitz von Waffenattrappen mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro geahndet werden. Es ist daher ratsam, auf solche Accessoires zu verzichten und sich für andere Kostümideen zu entscheiden.
Welche Gesetze gelten auch an Karneval?
Darüber hinaus gelten natürlich auch an Karneval Gesetze wie das Vermummungsverbot beim Autofahren, Regelungen zum Lärmschutz oder das Verbot der Sachbeschädigung. Auch die vorgegebene Promillegrenze im Straßenverkehr muss beim Autofahren eingehalten werden.
Zusammenfassung: Karnevalregeln und No-Gos im Überblick
- Verboten sind Nazi-Symbole sowie das Führen sogenannter Anscheinswaffen.
- Kostüme, die bestimmten Gruppen täuschend ähnlich sehen und bei denen eine Verwechslungsgefahr bedenklich ist, etwa Polizeiuniformen, sind nicht gestattet.
- Kostüme, die andere beleidigen oder verletzen könnten, sollten vermieden werden.
- Es ist wichtig, sich Gedanken über das eigene Kostüm zu machen und darauf zu achten, dass es anderen gegenüber respektvoll ist.