Ozeankonferenz in Panama

Mehr Schutzgebiete und ein Forschungssatellit: Wie die Staaten die Meere besser schützen wollen

Das Great Barrier Reef vor Australien ist das größte Korallenriff der Welt.

Das Great Barrier Reef vor Australien ist das größte Korallenriff der Welt.

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Panama-Stadt/New York. Bei der Konferenz „Our Ocean“ in Panama haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen fast 20 Milliarden US-Dollar für den Schutz der Meere zugesagt. Insgesamt seien 341 Zusagen mit einem Gesamtwert von 19,9 Milliarden Dollar (rund 17,8 Milliarden Euro) gemacht worden. Das teilte die Leitung der Ozeankonferenz zum Abschluss des zweitägigen Treffens in der Nacht zum Samstag mit.

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Allein die US-Regierung versprach fast 6 Milliarden Dollar für 77 Projekte. Der Sondergesandte für Klimafragen, John Kerry, kündigte unter anderem Investitionen in Meeresschutzgebiete, nachhaltige Fischerei und erneuerbare Energien an.

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Das Gastgeberland Panama wird die Größe seiner Meeresschutzgebiete fast verdoppeln. Präsident Laurentino Cortizo unterzeichnete am Donnerstag ein entsprechendes Dekret. Die Fläche des Schutzgebiets Banco Volcán in der Karibik soll künftig auf knapp 94.000 Quadratkilometer erweitert werden. Dann würden 54 Prozent der panamaischen ausschließlichen Wirtschaftszone unter Schutz stehen – im Moment sind es bereits 30 Prozent. Diese Zone reicht von der Küste eines Landes 200 Seemeilen ins Meer. Dort haben die Staaten nach dem Seerecht besondere Rechte, etwa exklusive Fischereirechte und Rechte zur Ausbeutung von Bodenschätzen.

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Panama verdoppelt Größe der Meeresschutzgebiete

Auch die EU will ihre Anstrengungen für die Weltmeere erhöhen. Die EU-Kommission kündigte Ausgaben in Höhe von 816,5 Millionen Euro für das Jahr 2023 an. „Die Ozeane sind Teil dessen, was wir sind, und wir sind gemeinsam für sie verantwortlich“, sagte der EU-Kommissar für Umwelt und Ozeane, Virginijus Sinkevicius.

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Zu den EU-Vorhaben gehören demnach Investitionen von rund 320 Millionen Euro für die Forschung zum Schutz der biologischen Vielfalt der Meere und zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels auf die Ozeane. 250 Millionen Euro sollen in den Start des Erdbeobachtungssatelliten „Sentinel-1C“ fließen, der die Eisberge und die Eisschmelze in der Arktis beobachten und Auswirkungen des Klimawandels überwachen soll. 126 Millionen Euro will die EU für den Schutz der biologischen Vielfalt und die Bekämpfung des Klimawandels in Benin, Guyana und Tansania bereitstellen.

Nächste Ozeankonferenz findet in Griechenland statt

An der „Our Ocean“-Konferenz nehmen Vertreterinnen und Vertreter aus 70 Ländern teil. Dazu zählen Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, von Umweltorganisationen und aus der Zivilgesellschaft. Das Ziel sind verbindliche Zusagen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen für neue Meeresschutzgebiete, nachhaltige Fischerei, Maßnahmen gegen Verschmutzung und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Weltmeere.

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Die Konferenz wurde zum ersten Mal im Jahr 2014 auf Initiative der US-Regierung abgehalten. Seitdem wurden von den Teilnehmenden den Veranstaltern zufolge über 1800 verpflichtende Maßnahmen beschlossen und insgesamt rund 108 Milliarden US-Dollar ( ungefähr 101 Milliarden Euro) an Investitionen zugesichert. Die nächste Ozeankonferenz findet im kommenden Jahr in Griechenland statt.

Hoffnung auf Abkommen zum Schutz der Hohen See

Zeitgleich zur Ozean-Konferenz in Panama verhandeln die Vereinten Nationen in New York seit dem 20. Februar über ein Abkommen zum Schutz der Hohen See. Diese Bereiche machen 64 Prozent der Weltmeere aus. Da sie außerhalb der Hoheitsgebiete von Staaten liegen, gibt es bisher keine Regeln zum Schutz von Pflanzen und Tieren in der Hohen See. Im letzten Jahr mussten UN-Verhandlungen über den Hochseeschutz ergebnislos vertagt werden. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) appellierte in einem Statement auf der „Our Ocean“-Konferenz an die Delegierten, nun einen erfolgreichen Abschluss des Abkommens zu erreichen. „Wir haben eine historische Chance für den Meeresschutz“, so Lemke.

Die Weltmeere stehen durch die Klimaerwärmung, intensive Fischerei und Umweltverschmutzung unter Druck. Der Meeresspiegel steigt Forschenden zufolge im Moment aufgrund von Klimaerwärmung und Eisschmelze um durchschnittlich 3,6 Millimeter pro Jahr, der Prozess wird sich in Zukunft weiter beschleunigen. Die Aufnahme von immer mehr CO₂ aus der Atmosphäre führt zur Versauerung der Meere, was abgesehen von der Erwärmung des Wassers zum Absterben von Korallenriffen führt. Die Artenvielfalt der Ozeane ist zudem durch den Tiefseebergbau, Plastikmüll und Fischfang bedroht.

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RND/kau/dpa

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