Kommentar

Windkraft: Vorsicht vor China!

Ein Rotorblatt wird für den Aufbau einer Windkraftanlage im Windpark Quellendorf in Sachsen-Anhalt angeliefert.

Ein Rotorblatt wird für den Aufbau einer Windkraftanlage im Windpark Quellendorf in Sachsen-Anhalt angeliefert.

Berlin. Es ist eine geradezu absurde Situation: Deutschland muss auf erneuerbare Energien umsteigen, und Windkraft als „Lastesel“ der Energiewende soll den wichtigsten Teil dazu beitragen. Milliarden liegen für den Bau von Turbinen bereit, die Bundesländer sind verpflichtet, weitere Flächen auszuweisen, die Politik arbeitet unter Hochdruck an schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren.

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Doch in der Branche, auf die so viele blicken wie nie, ist von Goldgräberstimmung keine Spur - im Gegenteil. Die Angst geht um, dass die heimischen Hersteller verschwinden könnten. Dahinter steckt mehr als das übliche Jammern der Kaufleute. Schon heute werden in Deutschland keine Rotorblätter mehr gebaut, die meisten Unternehmen schreiben rote Zahlen, Zehntausende Arbeitsplätze sind bereits weg.

Schuld daran sind der massive Einbruch des Zubaus sowie der knallharte Preisdruck am Markt. Strom aus Erneuerbaren soll nicht nur sauber und verfügbar sondern auch möglichst billig sein - weshalb sich die Hersteller einen ruinösen Preiskampf geliefert haben. Und während Europas Windindustrie immer schwächer geworden ist, hat China seine Hersteller mit üppigen Subventionen gepäppelt, so dass diese nun bereitstehen, auch den europäischen Markt zu überrollen.

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Die Politik muss aufpassen, dass es der Windindustrie nicht ergeht wie den einst gefeierten Solar-Pionieren, die weitgehend verschwunden sind. Die Windanlagenbauer müssen im Land bleiben - wegen der Wertschöpfung, vor allem aber wegen der Versorgungssicherheit. Neu Abhängigkeiten von Autokratien können wir uns nicht leisten - ein paar Milliarden Euro für den Erhalt einer Schlüsselindustrie hingegen schon.

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