Hannoversche Lebensversicherung
In einem Werbebrief für ihre Risikolebensversicherung hat sich die Hannoversche Leben eng an die Schreiben der Deutschen Rentenversicherung angelehnt. Kunden sind verärgert. Das Unternehmen beteuert nun, niemanden täuschen zu wollen – und hat die umstrittene Werbung gestoppt.
Hannover. Mindestens einmal im Jahr bekommen Arbeitnehmer Post von der Deutschen Rentenversicherung. Darin schlüsselt die Behörde auf, wie die Ruhestandsbezüge später einmal ausfallen könnten. Das Schreiben ist immer gleich aufgebaut: Auf der ersten Seite steht die Höhe der künftigen Rente infolge der „bislang erreichten Rentenanwartschaft nach heutigem Stand“, auf der zweiten Seite findet sich ein Kästchen mit den sogenannten Entgeltpunkten, die als Basis für die Berechnung der Rente dienen.
Als Johannes Neufeld kürzlich ein Schreiben der Hannoverschen Lebensversicherung öffnete, war der langjährige Kunde bereits beim ersten Blick irritiert: Schon vom Erscheinungsbild her wirkte der Brief wie eine Kopie des offiziellen Rentenbescheids aus Berlin. Die Versicherung verfolgte mit ihrer „Informationen zur Familienvorsorge 2020“ aber ein anderes Ziel: Sie wollte Reklame machen für den Abschluss einer Risikolebensversicherung.