Der Boom für Pauschalreisen auf dem Meer könnte sich dem Ende nähern, meint unser Kommentator Jens Heitmann. Die Kapazitäten wachsen schneller als die Nachfrage.
Hannover.Das einzige Limit für den Boom im Kreuzfahrtgeschäft schienen bisher die Kapazitäten der Werften zu sein: Nur weil die Schiffbauer für viele Jahre ausgebucht waren, konnten die Veranstalter ihre Flotten nicht noch schneller vergrößern. Imposant war das Wachstum auch so – zwischen 2009 und 2019 ist die Zahl der Passagiere weltweit um zwei Drittel auf 30 Millionen gestiegen. Hinter Amerikanern und Chinesen stellen die Deutschen inzwischen die drittgrößte Kundengruppe weltweit.
Einen ersten Dämpfer für die Branche gab es jedoch schon im vergangenen Jahr: Weil die Marktführer Aida und Tui Cruises für ihre deutschen Gäste gleich zwei neue Schiffe mit zusammen knapp 3000 Betten auf die Reise schickten, blieb die Nachfrage hierzulande erstmals hinter dem Angebot an Kabinen zurück – in der Folge war eine Woche Mittelmeer inklusive Flug auch schon mal für 399 Euro zu haben. Die Veranstalter sprachen von einem „Sonderjahr“ und rechneten bereits für 2020 wieder mit höheren Tagesraten.