Das Geldinstitut begründet die kräftige Preisanhebung mit gestiegenen Kosten. Im vergangenen Jahr hat die Volksbank auch von der hohen Nachfrage nach Immobilien profitiert – und mehr Kredite vergeben. Sie will eine Dividende von 5,5 Prozent zahlen.
Hannover. Die Hannoversche Volksbank hebt ihre Kontogebühren deutlich an. Für das online geführte „Aktivkonto“ werden von Mai an 4,50 Euro im Monat fällig – das bedeutet einen Preisaufschlag von 80 Prozent. Das „Komfortkonto“ soll dann 9,50 Euro monatlich kosten und damit 46 Prozent mehr als bisher. Die Bank begründet die Erhöhungen mit den gestiegenen Kosten. „Wir werden damit nicht der teuerste Anbieter sein, aber auch nicht der billigste“, sagte Vorstandssprecher Jürgen Wache am Mittwoch bei der Bilanzvorlage.
Die Preisanstiege fallen so hoch aus, weil die Volksbank ihre Gebühren im vergangenen Jahr als Reaktion auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs wieder auf den Stand von Anfang 2018 verringert hat. Die Richter hatten im April die bis dahin in der Branche übliche Praxis der Gebührenerhöhung für unwirksam erklärt: Preissteigerungen einfach nur mitzuteilen und den Kunden keine Möglichkeit zum Widerspruch zu geben reiche nicht aus, hatten sie entschieden. Seinerzeit kosteten die beiden Konten bei der Volksbank 3,50 Euro beziehungsweise 7,50 Euro – für Juli hatte die Bank eine Erhöhung auf 4 Euro beziehungsweise 8,50 Euro geplant, die dann ausgesetzt wurde. Man werde die Kundinnen und Kunden jetzt anschreiben und um Zustimmung zu den neuen Gebühren bitten, erklärte das Geldinstitut.