Die Corona-Krise trifft den Reisekonzern unmittelbar. Die Tui musste bereits ein Schiff aus Asien zurückholen. Wie die nächsten Wochen und Monate für Urlauber und Mitarbeiter werden, ist schwer abzuschätzen.
Hannover.Beim Touristikkonzern Tui bleiben wegen der Ausbreitung des Coronavirus die Buchungen hinter den Erwartungen zurück. „Wir waren sehr stark gestartet ins Jahr“, sagte Vorstandschef Friedrich Joussen am Dienstag am Rande einer Betriebsräte-Konferenz in Hannover. „Dieser Vorsprung schmilzt im Augenblick ab.“ Derzeit sei die Zurückhaltung der Kunden sehr hoch: „Und das wird sicherlich auch noch einige Wochen so bleiben.“
Nach der Insolvenz des größten Rivalen Thomas Cook hatte man bei der Tui auf Wachstum gesetzt. Der Konzern stockt seine Angebote besonders in Griechenland, in der Türkei, in Ägypten sowie auf den Balearen und den Kanaren deutlich auf. Allein in Deutschland wolle der Marktführer so 500.000 zusätzliche Kunden gewinnen, hieß es bisher. In Großbritannien wollte die Tui ihr Angebot um zwei Millionen zusätzliche Flugsitze erhöhen. Inzwischen sehe man die Lage mit gemischten Gefühlen, sagte Joussen: „Wie das Jahr wird, wissen wir nicht.“