Minijobs: Überbleibsel aus der Schröder-Zeit
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/TJTLL33BUJGXNPR2WAGLTLWHHU.jpeg)
Minijobber sind Experten zufolge besonders hart von der Corona-Krise betroffen, weil sie keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben.
© Quelle: Axel Heimken/dpa
Hannover. Etwas Gutes hat die Corona-Pandemie tatsächlich mit sich gebracht: Die Zahl der Minijobs ist in den vergangenen beiden Jahren deutlich zurückgegangen. Das lag vor allem daran, dass sich die prekär Beschäftigten aus dem Gastgewerbe wegen der monatelangen Schließung von Restaurants und Hotels andere Tätigkeiten suchen mussten.
Ohne Anspruch auf Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld hatten sie auch keine andere Wahl. Aber wie die Zahlen zeigen, fanden viele dieser Menschen neue Aufgaben – und das sogar in sozial abgesicherten Beschäftigungsverhältnissen.
Jetzt versucht die Bundesregierung quasi durch die Hintertür, die Minijobs mit all ihren Nachteilen wieder auszuweiten. Das mutet wie ein unnötiger Schnellschuss an, er könnte sich schon bald als Schuss ins eigene Knie herausstellen. Menschen in Minijobs droht Altersarmut. Damit schafft die Regierung eine wachsende Belastung für die sozialen Sicherungssysteme. Das ist der falsche Weg.
Der Ausbau des Niedriglohnsektors mag Anfang der Nullerjahre seine Berechtigung gehabt haben, als Kanzler Gerhard Schröder Wege aus der Massenarbeitslosigkeit finden musste. Da war ein kleiner Job für viele Menschen besser als gar keiner. Aber heute? Inzwischen wird in nahezu allen Branchen ein Mangel an Arbeitskräften beklagt.
Die Gesetze des Marktes lehren uns, dass ein knappes Gut teurer wird. Auch der Arbeitsmarkt folgt diesen Gesetzen. Die knappe Arbeitskraft sollte also höher entlohnt werden. Dies geschieht bereits – auch wenn gerade die Inflation viele Lohnzugewinne aufzehrt. Minijobs sind ein Relikt aus der Schröder-Ära, wir sollten sie hinter uns lassen.