Galeria Karstadt Kaufhof: Welche Filialen vor dem Aus stehen – und wo das Ende schon beschlossen ist
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Die zuletzt neu eröffnete Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in Berlin. Demnächst werden 40 Filialen schließen.
© Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter
Berlin. Jede dritte Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof wird schließen – die Ankündigung von Unternehmenschef Miguel Müllenbach am Montag war ein Paukenschlag. Kurz darauf begann das Rätselraten: Welche der insgesamt 131 Kaufhäuser sind betroffen? Das Unternehmen macht dazu noch keine Angaben. Bei einigen Standorten ist die Schließung jedoch schon jetzt sicher.
Dazu gehört der Karstadt-Kaufhof an der Marktkirche in Hannover, berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“. Bereits im April wurde bekannt, dass das Unternehmen die Filiale nur noch bis Ende Januar 2023 offen lässt. Auch in Berlin wird es künftig wohl weniger Filialen geben: Die Mietverträge der Kaufhäuser in den Stadtteilen Wedding und Charlottenburg laufen nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ nur noch bis Januar 2024.
Auch in Hamburg und Köln schließen Filialen
Für den Galeria-Standort in Hamburg-Wandsbek sind die Tage wohl ebenfalls gezählt. Nachdem der Mietvertrag Ende April 2024 ausgelaufen sein wird, plant der Eigentümer Union Investment eine vollständige Neuentwicklung des Areals – ohne Kaufhof, dafür mit Wohnungen, Büros und Läden. Auch in Esslingen in Baden-Württemberg hat der Investor den Mietvertrag gekündigt, ein Fortbestand der Filiale gilt als unwahrscheinlich.
In Köln hat der Eigentümer der Filiale in der Breiten Straße einen Abriss und Neubau des Gebäudes angekündigt, obwohl Galeria eigentlich an dem Standort festhalten wollte. Das Karstadt-Haus an der Frankfurter Zeil sollte ursprünglich bereits 2020 schließen. Eigentümer, Vermieter und Stadt verhandelten allerdings eine Gnadenfrist bis Ende 2025, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Auch hier ist ein Abriss geplant.
Bereits im Jahr 2020 hatte die Kaufhauskette insgesamt 50 Häuser geschlossen. Zwölf weitere Filialen konnten damals gerettet werden – gut möglich, dass diesen nun doch das Aus droht. Das waren die Karstadt-Häuser Dortmund, Nürnberg (Lorenzkirche), Goslar, Potsdam, Bielefeld, Leonberg, Nürnberg-Langwasser und Singen sowie die Kaufhof-Filialen in Chemnitz, Leverkusen, Berlin-Lichtenberg und Hamburg-Alstertal.
Filialen in den Einkaufsstraßen der Großstädte lohnen sich noch
Für andere Filialen sieht es besser aus: Dazu gehören die umsatzstärksten Häuser in guter Innenstadtlage in Großstädten. Laut „Handelsblatt“ sind dies unter anderem die Galeria-Standorte am Berliner Alexanderplatz, an der Düsseldorfer Königsallee, der Hamburger Mönckebergstraße, der Hohen Straße in Köln, der Königsstraße in Stuttgart, am Münchner Marienplatz, am Leipziger Hauptmarkt und an der Hauptwache in Frankfurt.
Auch die 50 Standorte, an denen die Immobilien dem Konzerneigentümer Signa Holding selbst gehören oder bei denen er zumindest Miteigentümer ist, stehen wohl eher nicht auf der Schließungsliste. Dies sind etwa die Filialen in Aachen, Heilbronn, Würzburg, Münster (Ludgeristraße) und Mannheim.
Galeria Kaufhof muss ein Drittel der Filialen schließen
Die Warenhauskette will mindestens ein Drittel ihrer 131 Filialen aufgeben, unter den 17.400 Beschäftigten soll es auch zu Kündigungen kommen.
© Quelle: Reuters
Insgesamt will der Warenhauskonzern mehr als 40 seiner verbliebenen 131 Kaufhäuser schließen. Laut Unternehmenschef Müllenbach ist dies nötig, um das Unternehmen retten zu können. Betriebsbedingte Kündigungen unter den insgesamt 17.400 Mitarbeitenden seien unvermeidbar.
Wann die ersten Schließungen erfolgen sollen, ist noch unklar. „Über einzelne Standorte, die jetzt Gegenstand einer sehr sorgfältigen Einzelfallbetrachtung und Analyse sind, können wir zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussagen treffen“, teilte Galeria Karstadt Kaufhof dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch mit.