Der Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN) appelliert an die Eltern, die Halbjahreszeugnisse ihrer Sprösslinge als Chance zu sehen. Die Zensuren zeigen, wo das Kind jetzt gezielte Förderung braucht. Auch bei bisher guten Schülerinnen und Schülern sollten die Eltern ganz genau prüfen, wo sich die Noten verschlechtert haben. Sie sollten sofort mit gezielter und individueller Förderung starten, damit die Lücken nicht noch größer werden.


Schulschließungen, Home-Schooling und die psychische Belastung durch die Pandemie - die meisten Kinder und Jugendlichen haben in den zurückliegenden Jahren viele Belastungen ertragen müssen. Auch gute Schülerinnen und Schüler haben möglicherweise unter dem Druck und den Umständen gelitten. Jedes dritte Schulkind hat zu Beginn des Schuljahres 2021/22 deutliche Lernrückstände aufgewiesen, so das Ergebnis einer Lehrer-Umfrage für das Deutsche Schulbarometer Spezial zur Corona-Krise. Die Lernrückstände zeigen sich auch in schlechter werdenden Noten auf den Halbjahreszeugnissen. Ist das der Fall, brauchen die Schülerinnen und Schüler möglichst gezielte individuelle Förderung.
Patrick Nadler, Vorsitzender des VNN, appelliert an die Eltern: „Schlechte Noten sind kein Weltuntergang, sondern ein hilfreicher Hinweis. Nutzen Sie diese Chance. Durch eine gezielte individuelle Förderung können Wissenslücken und Verständnisschwierigkeiten nachhaltig ausgeräumt werden." Er rät Eltern aktiv zu werden und nicht zu warten: „Je länger gezögert wird, umso mehr Zeit haben Lernlücken, um sich zu festigen." Dies führe zu weniger Motivation und schlechteren Noten.
Wenn ein Kind Wissenslücken hat, müssen diese erst geschlossen werden, bevor es im Stoff weitergehen kann - denn fehlen die nötigen Grundlagen, kann neuer Lernstoff nicht auf dieser erforderlichen Wissensbasis aufgebaut werden. Das bedeutet: Die Lücken werden immer größer und die Noten entsprechend schlechter. Daher brauchen Kinder, die Wissenslücken haben, eine schnelle, gezielte Förderung, sei es in der Kleingruppe oder durch Einzelunterricht.
Lerntipps von Nachhilfe-Profis
So klappt es mit der besseren Zeugnisnote
Es ist wieder so weit, die Zwischenzeugnisse flattern ins Haus. Nach den zurückliegenden turbulenten Monaten und Jahren sind so manche Eltern und auch viele Kinder besonders gespannt auf die Halbjahreszeugnisse, denn diese Bestandsaufnahme in Sachen Lernen gibt regelmäßig sinnvolle Hinweise auf mögliche Lerndefizite. Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Wo besteht Handlungsbedarf? Nachhilfe-Profis wie beispielsweise das Team der Schülerhilfe können im Rahmen ihrer Arbeit gezielte und individuelle Hilfestellungen bieten. Außerdem geben die Lern-Experten aber auch hier einige Lerntipps, um die Noten bis zum Jahreszeugnis gegebenenfalls noch verbessern zu können.


Notenrückblick
Was ist die Ursache für schlechte Noten? Zu spät mit dem Lernen angefangen oder wurden die Inhalte von Anfang an nicht verstanden? Die eigenen Schwächen und Stärken zu kennen, hilft dabei, schlechte Schulnoten zu verbessern.
Aus Fehlern lernen
Fehler gemacht? Kein Problem. Fehler sind ein wichtiger Teil des Lernprozesses und deshalb kein Grund zur Panik. Ganz wichtig ist allerdings, dass man sich jeden Fehler, der in der letzten Klausur gemacht wurde, genau ansieht und daraus lernt. Wenn man sich die Berichtigung gut einprägt, macht man den gleichen Fehler garantiert nicht zweimal.
Freude an Fremdsprachen entwickeln
Filme oder Serien auf Englisch anschauen, Musik hören und verstehen, Bücher in der Fremdsprache lesen, die man lernen möchte: Gelerntes bleibt besser hängen, wenn man etwas mit Freude macht.
Wer schreibt, der bleibt!
Mündliche Mitarbeit und Mitschreiben im Unterricht wirken Wunder, um sich den Lernstoff dauerhaft einzuprägen. Der Vorteil: Man merkt sofort, wenn man etwas nicht versteht, und kann direkt beim Lehrer nachfragen. So hat man die Zusammenfassung schon fertig und kann sich sicher sein, dass die Lerngrundlage auch korrekt ist.
Nicht ablenken lassen!
TikTok oder Instagram sorgen immer wieder für Ablenkung und eingehende Nachrichten in Chats verlocken dazu, den Lernstoff liegen zu lassen. Diese konzentrationsraubenden Zeitfresser müssen in wichtigen Lernphasen pausieren. Also Smartphone aus, Lernzeit an.