Verlage

Das neue Buch von Benjamin von Stuckrad-Barre wurde in der Medienwelt schon lange vor Erscheinen heiß diskutiert. Nichts weniger als ein Enthüllungsbuch über den Machtumgang und -missbrauch im Springer-Verlag ist vom ehemaligen Mitarbeiter erwartet worden. Der frühere Popliterat muss sich nun an seinen Andeutungen messen lassen.

In einem investigativen Bericht werden interne Nachrichten von und über Springer-Chef Mathias Döpfner veröffentlicht. Dabei sticht vor allem seine negative Haltung zu Ostdeutschland heraus. Mehrfach äußert sich Döpfner abfällig. „Meine Mutter hat mich immer vor den Ossis gewarnt“, soll er unter anderem geäußert haben.

Deutsche Verleger haben das Suchmaschinenprogramm Google News Showcase als unzulässig diskriminierend bezeichnet und kritisiert, dass keine konkreten Zugangsbedingungen offengelegt würden. Mit 40 Beschwerden haben sie sich nun an die Medienaufsicht gewandt. Google wies die Verleger-Vorwürfe zurück.

Das Verhältnis zwischen dem britischen Königshaus und der Presse ist eine nicht endende Hassliebe. Zumindest einer hat nun aber genug: Die Klage von Prinz Harry gegen den „Mirror“-Verlag landet im Mai vor Gericht. Er wirft der Zeitung vor, auf illegale Weise an private Informationen gekommen zu sein.

Der Medienkonzern Axel Springer will bei „Bild“ und „Welt“ deutlich Stellen reduzieren. Betroffen sind die Bereiche Produktion, Layout, Korrektur und Administration, hieß es in einem Schreiben des Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner am Dienstag. Betriebsbedingte Kündigungen sollen demnach vermieden werden.

Wieder werden Bücher nachträglich verändert: Dieses Mal trifft es die Kinderbücher des englischen Schriftstellers Roald Dahl. So soll der im Original „enorm fette“ Charakter Augustus Glupsch jetzt nur noch „enorm“ sein. Es ist nicht die einzige Änderung.

Der Chefredakteur des Gruner + Jahr-Titels „Stern“, Gregor Peter Schmitz, wird Vorsitzender der Chefredaktionen der Zeitschriften „Stern“, „Geo“ und „Capital“. Erst am Dienstag hatte die Geschäftsführung von RTL Deutschland der Belegschaft mitgeteilt, das Publishing-Geschäft neu aufstellen zu wollen und dazu im Zeitschriftensegment rund 700 Stellen zu streichen.

Nach der Fusion von RTL mit dem Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr will der TV-Konzern knapp zwei Dutzend Magazine einstellen. Darunter sind auch die Zeitschriften von Guido Maria Kretschmer und Barbara Schöneberger. Mit rund 23 Titeln sollen dann auch Hunderte Stellen gestrichen werden.

Axel Springer stand viele Jahrzehnte für Europas größte Boulevardmarke Bild. Doch die Kräfteverhältnisse verschieben sich. Der deutsche Konzern hat in den USA viel vor.

Der ehemalige Verfassungsschutz­präsident Hans-Georg Maaßen gilt als politische Reizfigur. Nun hat der Verlag C. H. Beck seine Zusammenarbeit mit dem Politiker beendet. Dem kam das Ende seines Vertrages sehr gelegen.

Das Medienhauses Axel Springer will seine werktägliche News-Strecke umplanen. Demnach sollen „Bild Live“ und „Bild am Abend“ zum Ende des Jahres eingestellt werden. Dies habe auch Konsequenzen auf befristete Stellen, kündigte der Konzern an.

Der Langenscheidt-Verlag hat das Jugendwort des Jahres 2022 gekürt: „Smash“ setzte sich in der Finalrunde gegen „bodenlos“ und „Macher“ durch. „Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner ist mal wieder gefragt.

Julia Mateus ist die erste Frau an der Spitze des Satiremagazins „Titanic“. Am Dienstag gab das Blatt die 38-Jährige als neue Chefredakteurin bekannt. Über 40 Jahre lang wurde das Magazin mit Sitz in Frankfurt am Main ausschließlich von Männern geführt.

Nicht nur steigende Energiekosten und Mieten bereiten der Verlags- und Buchhandelsbranche Sorgen – auch der spürbare Papiermangel macht sich bemerkbar. Um den wachsenden Kostendruck zu lindern, wurde nun angeregt, die Mehrwertsteuer auf Bücher zu streichen.

Aus Sicht des Präsidenten des Zeitungsverlegerverbands, Mathias Döpfner, treffen die aktuellen Krisen auch die Verlage in Deutschland. „Unsere wertvolle Infrastruktur der Pressezustellung steht aufgrund kaum darstellbarer Lohnkosten in vielen Teilen Deutschlands vor dem Aus“, warnte er. Nicht für alle seien digitale Nachrichten eine Lösung.