Erbschaftssteuer

Immobilien machen ein Großteil der Erbschaften in Deutschland aus. Es kann jedoch ratsam sein, bereits zu Lebzeiten über das Immobilienvermögen zu entscheiden und so Erbschaftsteuerzahlungen zu reduzieren oder sogar zu vermeiden. Die rechtlichen Gestaltungsspielräume sind dabei groß und bieten viele Optionen – wenn man sie zu nutzen weiß.

Ein eigenes Heim ist für viele Menschen unerschwinglich geworden. Mittlerweile hat der Immobilienboom paradoxe Folgen: Sogar das Erben wird zu kostspielig. Alteingesessene Familien können ihre Immobilien oftmals nicht mehr im eigenen Besitz halten.

Deutschland hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Steuereinnahmen durch Erbschaften und Schenkungen gemacht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lagen die Einnahmen um fast ein Fünftel höher als im Vorjahr. Insgesamt sind 8,5 Milliarden Euro Steuern gezahlt worden.

In Bayern wurden 2019 Erbschaften im Wert von 6,64 Milliarden Euro versteuert. Die Mehrzahl der Erbschaften liegt jedoch unterhalb der Freibetragsgrenzen und wird nicht erfasst. Insgesamt gab es 25.083 “Erwerbe von Todes wegen”, die über dem Freibegtrag lagen.

Für Erbschaften in Höhe von 9,4 Milliarden Euro wurden nur 172 Millionen Euro Steuern gezahlt, sagt der Linksfraktionschef. Er beruft sich auf Zahlen des Finanzministeriums. Die Partei fordert eine Erbschafts­steuer­reform nach der Bundestagswahl.

Immer mehr Deutsche können sich laut einer Studie vorstellen, ihr Erbe zu spenden. Das ist löblich. Allerdings bleibt das Grundproblem bestehen: Erbschaften sind extrem ungleich verteilt – und sie zementieren Ungleichheit. Aus ökonomischer Sicht wäre es Zeit für eine Reform der Erbschaftssteuer, meint Fabian Hartmann.