Pointe im Champions-League-Finale
Mit dem FC Liverpool greift Trainer Jürgen Klopp zum zweiten Mal nach dem Henkelpott. Die erneute Finalteilnahme in der Champions League ist die logische Folge einer bemerkenswerten Entwicklung. Das RND zeichnet den „Reds“-Prozess in der jüngsten Vergangenheit nach.
Er glaube nicht an Rache, hat Jürgen Klopp gerade erklärt, Rache sei grundsätzlich keine gute Idee. Der Anlass für diese Aussagen sind die Erinnerungen an Kiew. 2018 spielte der FC Liverpool in der ukrainischen Hauptstadt, in der damals noch das unbeschwerte Leben blühte, sein erstes Champions-League-Finale unter dem deutschen Trainer. Gegner war Real Madrid. Es sollte eine traumatische Erfahrung werden. Sergio Ramos rang früh Liverpools Torjäger Mohamed Salah zu Boden, dieser musste unter Tränen ausgewechselt werden. Torwart Loris Karius patzte zweimal schwer und ebnete Real den Weg zum 3:1-Erfolg.
Jetzt steht Liverpool wieder im Champions-League-Finale, Gegner an diesem Samstag im Stade de France in Paris ist wieder Real Madrid. Wegen der Parallelität der Ereignisse ist es nachvollziehbar, dass Klopp in diesen Tagen oft auf das Duell vor vier Jahren angesprochen wird, doch es ist ebenso verständlich, dass er mit Fragen nach möglichen Rachegelüsten nichts anfangen kann. Dafür sind die Voraussetzungen zu verschieden. 2018 befand sich Klopps Projekt in Liverpool noch im Aufbau. Der Kader hatte offensichtliche Schwächen, die Mannschaft verteidigte chaotisch, der Einzug ins Finale gegen Real kam überraschend. Klopps Liverpool war noch nicht bereit für den Henkelpott.