Der VfL Wolfsburg und das peinliche Europa-Aus: Wie konnte das passieren?
Spiegelbild einer letztendlich enttäuschenden Saison: VfL-Abwehrspieler Sebaastian Bornauw sitzt nach dem Euro-Aus gegen Hertha BSC niedergeschlagen auf dem Rasen.
Der VfL Wolfsburg hatte die Europa-Rückkehr in der eigenen Hand und verlor alles. Wie konnte es dazu kommen? Wie ist das peinliche Europa-Aus des Fußball-Bundesligisten zu erklären? Eine Analyse des kollektiven Scheiterns.
Thomas Gassmann und und Engelbert Hensel
Wolfsburg.Wie konnte das bloß passieren? Es war doch alles perfekt angerichtet, wie auf einem „Präsentierteller“ (Niko Kovac). Blitzführung gegen die bereits abgestiegene Hertha, Konkurrent Bayer Leverkusen in Rückstand, der VfL hatte alles in der Hand, das Tor nach Europa stand sperrangelweit auf. Dann kam das Unerklärliche, das kollektive Scheitern, zwei Gegentreffer gegen eine bessere Berliner Nachwuchsmannschaft – das Tor nach Europa plötzlich zugeschlagen, das „Worst-Case-Szenario“ eingetroffen, „das Unbegreifliche“ (Yannick Gerhardt) wurde zur bitteren Realität. „Am Ende hat ein bisschen was gefehlt“, versuchte VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer das Trauma in Worte zu packen, „es ist brutal. Zum Schluss haben wir die skrupellose Seite des Fußballs kennengelernt.“