Auf diesen Flugstrecken gibt es die meisten Ausfälle und Verspätungen
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Im Juni 2021 hatten Insgesamt fast 300.000 Passagiere Probleme bei Flügen von den deutschen Flughäfen (Symbolbild).
© Quelle: dpa
Nach einer langen Corona-Flaute nimmt der Tourismus seit einigen Monaten wieder Fahrt auf. Damit kehren aber auch die Flugprobleme zurück: Bereits im Mai war jeder achte Flugreisende in Deutschland von Flugverspätungen oder -ausfällen betroffen. Das hat „Airhelp“ herausgefunden. Eine neue Studie des auf Fluggastrechte spezialisierte Unternehmen, die dem dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt, zeigt, auf welchen Strecken Reisende besonders oft mit Flugstörungen konfrontiert werden. Dafür analysierte die Organisation mehr als 20.000 Flüge aus Deutschland im Juni 2021.
Flugreisen: Auf diesen Strecken kommt es häufig zu Problemen
Bei Flugreisen von Düsseldorf nach Teneriffa sollten sich Reisende auf Komplikationen einstellen, denn das sei die Route mit den häufigsten Flugproblemen. Der Analyse zufolge waren im Juni 90 Prozent der Passagiere von außerplanmäßigen Flügen betroffen. „Das ist der höchste Wert der Analyse“, heißt es von „Airhelp“.
Rang zwei, drei und vier belegen jeweils Routen von Deutschlands größtem Flughafen: Bei Flügen von Frankfurt nach Nairobi waren 82 Prozent der Passagiere Störungen ausgesetzt, 79 Prozent bei Reisen nach Beirut und 76 Prozent nach Lagos. Den fünften Platz des Negativrankings belegt wieder eine Strecke, die am Flughafen Düsseldorf startet: Denn auf den Flügen nach Fuerteventura waren 67 Prozent aller Flugreisenden im Juni von Flugproblemen betroffen.
Im Ranking der 25 problematischsten Flugstrecken tauchen die Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf insgesamt 16-mal auf: Zehn der Flugrouten haben ihren Start in der hessischen Metropole, sechs in Düsseldorf.
Türkische Reiseziele häufiger betroffen
Der Vergleich der 25 Flugstrecken mit den meisten Unterbrechungen zeigt außerdem, dass auf Reisen in die Türkei besonders häufig mit Verspätungen oder Ausfällen zu rechnen ist. Insgesamt zeigen neun der störungsanfälligsten Strecken einen türkischen Flughafen als Zielort: Istanbul, Ankara, Izmir oder Kayseri. Dabei kommt es im Schnitt bei jedem zweiten Flug auf diesen Strecken zu Problemen.
„Obwohl der Flugverkehr grade erst wieder Fahrt aufnimmt, sehen wir bereits Strecken, auf denen die Passagiere in Deutschland Probleme nahezu fest einplanen können. Allein im Juni waren rund 300.000 Reisende von Verspätungen oder Ausfällen betroffen“, sagt Christian Leininger, Rechtsexperte bei Airhelp. Ein Grund dafür könne ein Mangel an Personal sein, welches das sprunghafte Interesse nicht abdecken könne. Darauf deuteten die Zahlen der European Transport Workers Federation hin: Demnach haben sich 16 Prozent der Beschäftigten in Europa während der Corona-Krise aus der Luftfahrtbranche verabschiedet. Aber auch technische Probleme seien vor Beginn der Pandemie für 30 bis 50 Prozent der Flugausfälle verantwortlich gewesen.
Der Rechtsexperte empfiehlt: „Betroffene Reisende sollten sich in jedem Fall über die Gründe der Verspätung oder des Ausfalls informieren. Ist die Airline beispielsweise aufgrund von Personalmangel dafür verantwortlich, steht bei Flugausfall oder Verspätung von mindestens drei Stunden eine Entschädigung von bis zu 600 Euro zu.“ Dies müsste jedoch mitunter auf juristischem Weg mit den Fluggesellschaften geklärt werden.
Flugprobleme: Diese Rechte haben Passagiere
Die Höhe der Entschädigungszahlung bei Flugausfällen und -verspätungen berechne sich aus der Länge der Flugstrecke, so Airhelp. Der rechtmäßige Entschädigungsanspruch sei aber abhängig von der tatsächlichen Verspätungsdauer am Ankunftsort sowie dem Grund für den ausgefallenen oder verspäteten Flug. Auch bis zu drei Jahre nach dem Flugtermin könnten betroffene Passagiere ihren Entschädigungsanspruch rückwirkend durchsetzen.
Allerdings könnten außergewöhnliche Umstände wie Unwetter oder medizinische Notfälle bewirken, dass die ausführende Airline von der Kompensationspflicht befreit wird. Geplante wie spontane Streiks bei den Fluggesellschaften zählen nicht dazu.
Top 25 der Strecken mit den meisten Flugproblemen
Abflughafen | Zielflughafen | Anteil betroffener Passagiere |
---|---|---|
DUS-Duesseldorf International Airport | TFS-Tenerife Sur Apt, Kanaren | 91% |
FRA-Frankfurt International Apt | NBO-Nairobi Jomo Kenyatta International Apt, Kenia | 82% |
FRA-Frankfurt International Apt | BEY-Beirut, Libanon | 79% |
FRA-Frankfurt International Apt | LOS-Lagos, Nigeria | 76% |
DUS-Duesseldorf International Airport | FUE-Fuerteventura, Kanaren | 67% |
FRA-Frankfurt International Apt | CAI-Cairo International, Ägypten | 65% |
DUS-Duesseldorf International Airport | ASR-Kayseri, Türkei | 64% |
BER-Berlin Brandenburg Apt | ADB-Izmir Adnan Menderes Apt, Türkei | 64% |
FRA-Frankfurt International Apt | RUH-Riyadh King Khalid Intl, Saudi-Arabien | 59% |
DUS-Duesseldorf International Airport | HER-Irakleion, Griechenland | 57% |
FRA-Frankfurt International Apt | LCA-Larnaca, Zypern | 57% |
DUS-Duesseldorf International Airport | LPA-Gran Canaria, Kanaren | 56% |
DTM-Dortmund | SKP-Skopje, Nordmazedonien | 54% |
DUS-Duesseldorf International Airport | ADB-Izmir Adnan Menderes Apt, Türkei | 53% |
FRA-Frankfurt International Apt | DME-Moscow Domodedovo Apt, Russland | 53% |
MUC-Munich International Airport | ESB-Ankara Esenboga Apt, Türkei | 51% |
FRA-Frankfurt International Apt | KBP-Kiev Borispol Intl Apt, Ukraine | 50% |
HAJ-Hannover | SAW-Istanbul Sabiha Gokcen Apt, Türkei | 47% |
MUC-Munich International Airport | KBP-Kiev Borispol Intl Apt, Ukraine | 46% |
FRA-Frankfurt International Apt | LWO-Lviv, Ukraine | 44% |
MUC-Munich International Airport | SAW-Istanbul Sabiha Gokcen Apt, Türkei | 43% |
MUC-Munich International Airport | ADB-Izmir Adnan Menderes Apt, Türkei | 43% |
STR-Stuttgart Airport | ADB-Izmir Adnan Menderes Apt, Türkei | 43% |
BER-Berlin Brandenburg Apt | ZRH-Zurich Airport, Schweiz | 43% |
FRA-Frankfurt International Apt | MAN-Manchester, Großbritannien | 41% |
RND/bv