Untersuchung: Frankfurt ist einer der unpünktlichsten Flughäfen Europas
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Der Frankfurter Flughafen hatte 2022 mit besonders vielen Verspätungen und Ausfällen zu kämpfen.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Kofferchaos, Streiks, Unwetter: Der Flugverkehr in Europa ist im Jahr 2022 nicht gut weggekommen. Wie eine Untersuchung von „Airhelp“, einem Portal für Fluggastrechte, ergeben hat, waren 244 Millionen und damit fast ein Drittel aller europäischen Passagierinnen und Passagiere von Verspätungen oder Ausfällen betroffen.
Tomasz Pawliszyn, Chef von „Airhelp“, sagt, dass die Zustände schlimmer seien als vor der Pandemie: „Während vor der Pandemie weniger als 24 Prozent der Passagiere verspätet gestartet sind, waren es in diesem Jahr knapp 31 Prozent.“
Insbesondere der Sommer habe gezeigt, dass die Flughäfen und Airlines personell nicht auf den Anstieg an Flugreisen vorbereitet waren, sagt Pawliszyn. Allein im Sommer hätten bis zu 40 Prozent aller Flugreisenden Probleme gehabt.
Trend wird sich 2023 fortsetzen
Eine Besserung sei laut Pawliszyn nicht in Sicht: „Wir gehen davon aus, dass dieser Negativtrend auch in diesem Jahr anhalten wird.“ Neben dem Fachkräftemangel rechnet er auch wieder mit Personalstreiks.
Im europaweiten Vergleich schneiden deutsche Flughäfen schlecht ab: Während es die meisten Verspätungen und Ausfälle in den Niederlanden gab, gefolgt von Großbritannien, landet Deutschland auf Platz drei der Unpünktlichkeitsskala mit 36 Prozent betroffenen Reisenden.
Frankfurter Flughafen besonders unpünktlich
Der Frankfurter Flughafen ist mit 43 Prozent Verspätungen sogar der drittunpünktlichste Flughafen in ganz Europa. Elf Millionen Reisende sind hier zu spät losgeflogen. Davor liegen lediglich Korfu und Manchester. Als unpünktlich hat „Airhelp“ alle Flüge berücksichtigt, die später als 15 Minuten nach Plan abgehoben sind. Als Ausfälle galten alle Flüge, die eine Woche vor Abflug oder noch kurzfristiger abgesagt wurden.
Die wenigsten Probleme gab es an den Flughäfen in Litauen und Estland. Dort waren laut „Airhelp“ nur 21 beziehungsweise 22 Prozent der Passagierinnen und Passagiere von Verspätungen betroffen, dahinter folgt Spanien.
RND/lml