Wegen Nebeneinkünften: Ramelow nennt Wagenknecht „die Selbstgerechte“
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Sahra Wagenknecht (Die Linke), damals Fraktionsvorsitzende, beantwortet zu Beginn der Sitzung der Bundestagsfraktion ihrer Partei im Reichstagsgebäude Fragen von Journalisten.
© Quelle: Wolfgang Kumm/dpa
Berlin. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die einstige Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht (beide Linke) angesichts ihrer jüngst bekannt gewordenen Nebeneinkünfte scharf kritisiert. Dabei bezog er sich auf die Tatsache, dass sie allein für ihr Buch „Die Selbstgerechten“, das nicht zuletzt der Abrechnung mit der eigenen Partei diente, 721.000 Euro Honorare kassiert hat.
„Wenn man seine eigene Partei zerstört, damit dem Publikum reichlich Futter liefert und sich dafür mit 721.000 Euro belohnen lässt, dann ist das Kapitalismus“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Und wenn eine Antikapitalistin den Kapitalismus zur privaten Bereicherung sattsam nutzt, dann sollte der Buchtitel ehrlicherweise geändert werden in: Die Selbstgerechte.“
Wissler: Abgeordnete sollten ihre Arbeit im Parlament machen
Zuvor hatte Parteichefin Janine Wissler erklärt: „Wenn Abgeordnete Zehntausende Euro Nebenverdienste haben und sogar Geld von der Schweizer Finanzindustrie nehmen, dazu hoch dotierte Podien und Vorträge bei der Wirtschaft, ist das ein Problem.“ Bundestagsabgeordnete sollten ihre Arbeit im Parlament machen, in Ausschüssen und im Wahlkreis, Linke-Politiker sollten zudem bei Streiks und Protesten präsent sein, so Wissler zur Funke-Mediengruppe. „Das muss Priorität haben, das gilt auch für Sahra Wagenknecht.“ Sie ist im Parlament selten präsent.
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Nach einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ nahm Wagenknecht im vergangenen Jahr neben ihren Abgeordnetendiäten rund 750.000 Euro an Buch- und Redehonoraren ein. Davon waren rund 721.000 Euro das Bruttohonorar für ihren Bestseller „Die Selbstgerechten“ – ein Buch, in dem sie mit sogenannten Lifestylelinken innerhalb und außerhalb der eigenen Partei ins Gericht geht. Die Linken-Politikerin wirft ihnen darin vor allem vor, sich zunehmend um wohl situierte Akademiker statt um sozial Schwache zu kümmern.