Russlands Raketenterror in Dnipro: Mindestens 30 Tote und 73 Verletzte nach Angriff
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Rettungskräfte suchen in Dnipro weiter nach Vermissten.
© Quelle: Getty Images
Dnipro. Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro ist die Zahl der Toten offiziellen Angaben zufolge auf 30 gestiegen. Darunter sei ein Kind. 73 weitere Menschen wurden verletzt, darunter 13 Kinder.
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Rettungskräfte suchten in den Trümmern des Wohnhauses weiter nach mehr als 30 Menschen, sagte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache am Sonntagabend. „Wir kämpfen um jeden Menschen“, betonte er. „Und die Rettungsarbeiten werden so lange andauern, wie auch nur die geringste Chance besteht, ein Leben zu retten.“ Zugleich dankte Selenskyj für die internationale Anteilnahme.
Selenskyj sprach in seiner Videobotschaft zudem auf Russisch die Menschen im Nachbarland an: „Ich möchte mich an alle in Russland wenden, die nicht einmal jetzt ein paar Worte der Verurteilung für diesen Terror haben, obwohl sie alles klar sehen und verstehen. Euer feiges Schweigen wird nur damit enden, dass diese Terroristen eines Tages auch hinter euch her sein werden.“
Etwa 1700 Menschen wohnten in dem Wohnturm
Bei den Rettungsarbeiten wurde auch ein Kran eingesetzt, um in oberen Stockwerken festsitzende Menschen zu bergen. Insgesamt wohnten in dem Wohnturm etwa 1700 Menschen. Bewohner der Stadt beteiligten sich an den Rettungsarbeiten, andere brachten Essen und warme Kleidung für diejenigen, die ihre Wohnung verloren haben.
Es gibt hier keine militärischen Einrichtungen. Es gibt keine Flugabwehr, es gibt keine Militärstützpunkte hier. Es hat nur Zivilisten getroffen, unschuldige Leute.
Anwohner Iwan Garnuk
Der Anwohner Iwan Garnuk sagte, er sei zum Zeitpunkt des Angriffs in seiner Wohnung gewesen und zähle sich glücklich, überlebt zu haben. Er sei entsetzt, dass Russland ein Wohngebiet ohne jeglichen strategischen Wert angreife. „Es gibt hier keine militärischen Einrichtungen. Es gibt keine Flugabwehr, es gibt keine Militärstützpunkte hier. Es hat nur Zivilisten getroffen, unschuldige Leute.“
Auf dem Twitter-Kanal „MFA of Ukraine“ werden außerdem Bilder der Rettung einer Frau aus dem Hochhaus gezeigt, die wie Garnuk überlebte. Man habe demnach ihre Stimme gehört, es habe aber rund zehn Stunden gedauert, um sie aus den Trümmern zu retten.
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Russisches Verteidigungsministerium erklärt sein Ziel als erreicht
Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, es habe sein Ziel erreicht. Alle ausgemachten Ziele seien getroffen worden, erklärte das Ministerium auf Telegram. Die Raketen seien auf „das militärische Kommando und Kontrollsystem der Ukraine und damit verbundene Energiesysteme“ abgefeuert worden. Der Angriff auf das Wohngebäude in Dnipro wurde in der Erklärung nicht erwähnt.
Überlebende nach Russlands Raketenterror in Dnipro gerettet
Am Tag nach dem russischen Angriff wurden in den Trümmern eines Wohnhauses noch Dutzende Menschen vermisst.
© Quelle: Reuters
Die russischen Angriffe trafen am Samstag neben Dnipro auch die Hauptstadt Kiew und Charkiw im Nordosten des Landes. Russland habe am Samstag 33 Marschflugkörper abgefeuert, von denen 21 abgefangen worden seien, sagte General Walerij Saluschnyj, der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte.
Wohngebiet in der Stadt Cherson angegriffen
Am Sonntag griffen russische Truppen nach Angaben des ukrainischen Regionalgouverneurs Jaroslaw Januschewitsch ein Wohngebiet in der Stadt Cherson an. Nach ersten Informationen seien zwei Menschen verletzt worden, erklärte er auf Telegram.
Knapp elf Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kündigte die britische Regierung am Samstag die Lieferung von Kampfpanzern an Kiew an. 14 Panzer würden in den kommenden Wochen in die Ukraine gebracht, um das Land beim Bodenkrieg zu unterstützen, erklärte das Büro von Premierminister Rishi Sunak am Samstagabend. Etwa 30 Panzerhaubitzen des Typs AS90 sollten folgen. Sunak hoffe, dass sich andere westliche Verbündete dem Schritt anschlössen, verlautete aus Regierungskreisen.
RND/AP/dpa