Atomschlagfantasien: Russischer Ex-General bringt Putin-Hetzer zum Verzweifeln
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Der russische Ex-General Jewgeni Buschinski hat einen taktischen Atomschlag ausgeschlossen.
© Quelle: Screenshot/@JuliaDavisNews/Twitter
Es ist eines seiner Lieblingsthemen, nur zu gern philosophiert der Putin-Propagandist Wladimir Solowjow seit Beginn des Ukraine-Kriegs über die Zerstörung des Westens. Erst kurz vor Weihnachten drohte er mit einem russischen Einmarsch in Berlin und Paris. Dass er für eine russische Vormachtstellung auch bis zum Äußersten gehen würde, betont er immer wieder. Schon seit Wochen fantasiert er über den Einsatz von Atomwaffen. Während die Studiogäste sonst der strikten Kremllinie des Moderators rigide folgen, hat Solowjow nun erstmals seit Langem Gegenwind für seine Ideen erhalten.
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Doch von vorne. Es sind die jüngsten Panzerlieferungen an die Ukraine, die den Kremlhetzer kürzlich in einer seiner Sendungen auf die Palme bringen. Dabei hat er vor allem Frankreich und Deutschland im Blick. Mit ihren Waffenversprechen würden sie automatisch zu Kriegsparteien. Sein unmissverständlicher Ansatz, um der Lage Herr zu werden: „Ich bin für einen präventiven Atomschlag.“ Zustimmendes Kopfnicken von seinen Gästen. Nur einer hat etwas dagegen: Ex-General Jewgeni Buschinski.
Ex-General warnt vor Tragweite eines Atomschlags
„Ein begrenzter Atomkrieg ist eine Illusion“, sagt dieser, nachdem er die Solowjow-Fantasie ironisch abgetan hat. Dann wird er noch deutlicher und weist auf die Tragweite eines solchen Angriffs hin. „Es wäre eine globale Katastrophe mit gegenseitiger Zerstörung der USA, der Russischen Föderation und aller ihrer Regionen.“ Und weiter: „Zu denken, dass die Russische Föderation demonstrativ Atomwaffen einsetzen wird, um den Westen zu erschrecken, und alle werden auf die Knie gehen, die Arme heben und sagen: ‚Ich habe keine andere Wahl: Das war’s, lasst den Vorhang fallen, schließt einen Friedensvertrag zu Russlands Bedingungen‘, das wird nicht passieren.“
Zu sehen sind diese Szenen in einem rund elfminütigen Video, das die Journalistin Julia Davis auf Twitter teilte. Solowjow reagiert angefressen auf die Worte des Militärexperten. Dieser legt nochmals nach und betont, dass es „unverantwortlich“ sei, über einen demonstrativen Atomangriff zu sprechen, zumal das Verhältnis der konventionellen Waffen nicht zugunsten Russlands sei.
„Sie haben auch Atomwaffen“
Aus dem Moderator platzt der Ärger heraus: „Deshalb haben wir Atomwaffen“, moniert er. Durch deren Einsatz könnten dem Westen endlich die Grenzen aufgezeigt werden. Der Ex-General lässt sich von der Propagandalinie seines Gegenübers aber nicht aus der Ruhe bringen und erläutert: „Das wäre keine Frage, wenn wir die Einzigen mit Nuklearwaffen wären. Aber sie haben auch Atomwaffen. Die USA, Frankreich, Großbritannien haben sie.“
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Ist die Krim verhandelbar?
Russlands Angriff auf die Ukraine hat nicht erst im Februar 2022 begonnen, sondern schon 2014 mit der gewaltsamen Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim. Die russische Vergangenheit der Krim lässt immer wieder die Frage aufkommen, ob man Moskau die Halbinsel nicht einfach im Zuge von Verhandlungen zugestehen sollte. Vieles spricht auch dagegen. Nicht zuletzt das Völkerrecht.
Auf die Frage, ob dann Polen oder Rumänien geeignete Ziele wären, verneint Buschinski weiter. Solowjow steigt der Ärger zu Kopf. Er bringt lautstark Finnland und die Ukraine als potenzielle Orte für einen Atomschlag ins Gespräch, weil sie selbst keine Nuklearwaffen hätten und keine Nato-Mitglieder seien. Doch Buschinskij macht klar: „Unmöglich. Ich glaube, dass der Einsatz von Nuklearwaffen unmöglich ist.“