Seit dem russischen Überfall meiden Ausländer die Ukraine – aus gutem Grund. Mehr als 30.000 ultraorthodoxe Juden haben sich aber auch vom Krieg nicht von einer Pilgerreise abschrecken lassen. Ein Besuch bei Menschen, die sich für unverwundbar halten.
Uman.Die verschlafene Stadt Uman liegt zwar inmitten der Ukraine, am jüdischen Neujahrsfest sieht es dort aber aus wie in der Altstadt von Jerusalem. Überall auf der Puschkin-Straße beten Juden, an ihren Köpfen hängen Seitenlocken, sie tragen Umhänge. Wie in Trance wiegen sie ihre Oberkörper vor und zurück. Gläubige verteilen heilige Schriften, andere singen und tanzen. Bis auf ein paar Polizisten sind hier keine Ukrainer zu sehen.