Niedersachsens Innenministerium hat in den ersten neun Monaten des Jahres 50 Tötungsdelikte im Zusammenhang mit Messern registriert – offenbar deutlich mehr als in den Vorjahren. Die CDU fordert eine Ausweitung der Waffenverbotszonen, die AfD mehr Personenkontrollen.
Hannover.Gibt es in Niedersachsen ein wachsendes Problem durch Messerattacken? Laut einer Statistik des Innenministeriums ist zwar die Zahl der Messerangriffe in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zu 2018 gesunken, die Zahl der Tötungen wird aber wohl deutlich höher liegen als im Vorjahr. Allerdings lassen sich die jetzt vorgelegten Zahlen nicht eins zu eins mit der Polizeilichen Kriminalstatistik 2018 vergleichen, weil die Polizei für das laufende Jahr bisher nur „Verdachtsfälle“ bekannt gibt, bei denen die Ermittlungen teilweise noch laufen.
Das Ministerium hat die Zahlen als Antwort auf eine AfD-Anfrage im Landtag genannt. Demnach gab es zwischen Januar und September 1543 Delikte in Niedersachsen, bei denen das „Tatmittel Messer“ erfasst wurde. Darunter seien 50 Tötungen, 242 Raubdelikte, 570 Körperverletzungen, 652 Bedrohungen und 29 Nötigungen, heißt es in der Auflistung. Zum Vergleich: 2018 wurden laut Polizeistatistik sieben Menschen durch Angriffe mit Stichwaffen getötet und 1098 schwer oder leicht verletzt. Im Jahr 2017 waren es demnach 15 tödliche Angriffe und 1010 Verletzungen. Insgesamt hatten die Ermittler im vergangenen Jahr 3754-mal eine Stichwaffe als Tatmittel registriert.