Auschwitz Komitee kritisiert Corona-Aufruf katholischer Bischöfe

Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, hat ein Schreiben mehrerer katholischer Bischöfe kritisiert.

Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, hat ein Schreiben mehrerer katholischer Bischöfe kritisiert.

Berlin. Das Internationale Auschwitz Komitee hat einen am Wochenende verbreiteten Aufruf von katholischen Geistlichen zur Coronavirus-Pandemie scharf verurteilt. Wenn sich jetzt auch noch Bischöfe der katholischen Kirche angesichts der Corona-Krise der rechtsextremen und antidemokratischen Verschwörungshysterie annähern, sei dies ein fatales Signal für den demokratischen Zusammenhalt der Gesellschaften in Europa, erklärte Komitee-Vizepräsident Christoph Heubner am Montag in Berlin.

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Auch Bischofskonferenz distanziert sich

In dem in mehreren Sprachen veröffentlichten Aufruf warnen einige katholischen Bischöfe, unter ihnen Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der frühere Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, vor der Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entziehe. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz distanzierte sich von dem Schreiben.

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Die zunehmende Propagierung antisemitischer Verschwörungstheorien in den Debatten um die Corona-Pandemie ließen Überlebende des Holocaust nur noch fassungslos zurück, erklärte Heubner. Dass auch in dieser Krisensituation Holocaust-Leugner und Antisemiten die Gelegenheit nutzten, ihre giftigen Lügen in der Gesellschaft zu verteilen und ihre perfiden Verschwörungstheorien mit den Ängsten der Menschen zu verbinden, sei nicht anders zu erwarten gewesen. Aber für Holocaust-Überlebende sei es ein unwürdiger und unerträglicher Zustand, wenn Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die bei Demonstrationen ihre berechtigten kritischen Anfragen an Regierungen und Parteien auf die Straße tragen, dies gemeinsam mit Holocaust-Leugnern und Antisemiten tun.

RND/epd

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