Corona-Krise: Minister, Schulleiter, sprecht mit den Schülervertretern!
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Die ersten Schüler kommen in Sachsen für Prüfungsvorbereitungen in die Schulen zurück.
© Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/d
Berlin. Es muss ein Signal an Politiker sein, was in den sozialen Netzwerken unter #SchulboykottNRW und #SchulboykottDE zu beobachten ist. Schüler haben Angst, dass in der Corona-Krise die Schulen zu früh wieder öffnen. Sie machen sich Sorgen, sich selbst zu infizieren – und insbesondere dann auch ihre Eltern zu Hause anzustecken. Gleichzeitig weisen sie auf etwas hin, dass auch Lehrerverbände und Elternvertreter herausgestellt haben: Die sanitären Einrichtungen in Schulen sind oft in einem jämmerlichen Zustand. Das ist in normalen Zeiten eklig, in Pandemiezeiten ist es sträflich.
Ganz logische Erkenntnisse
Es gibt einige ganz logische Erkenntnisse aus dem Schülerprotest. „Kauft ausreichend Seife und Papierhandtücher“, möchte man den Schulträgern zurufen – in großer Verwunderung, dass eine solche Mahnung notwendig ist. Die Länder sind zudem in der Verantwortung klare Regeln zu schaffen, wer auch im Fall einer Öffnung der Schulen zu Hause bleiben darf. Dabei geht es nicht nur um Lehrer mit Vorerkrankungen, sondern auch um Schüler, die zu Hause mit Familienmitgliedern aus einer Risikogruppe leben. Die Leitlinie dieser Tage ist: Gesundheit geht vor! Das muss auch für Schüler und ihre Familien gelten.
Die besten Berater für die Politik
Am Ende ist es die Politik, die dafür gewählt und legitimiert ist, unter Beratung von Experten Entscheidungen über die Schließung und Öffnung von Schulen zu treffen. Wenn die Verantwortlichen klug sind, beziehen sie so viel wie möglich Lehrer, Eltern und Schüler ein. Sie alle können wertvolle Hinweise auf Probleme geben, die in der Praxis bei einer schrittweisen Öffnung entstehen. Was sind die besten Unterrichtsmodelle? Wo lauern unerkannte Infektionsgefahren? Bildungsminister, Schulträger und Schulleiter müssen sich dazu intensiv in den Dialog nicht zuletzt mit den gewählten Schülervertretern begeben. Davon können alle nur profitieren.