Lauterbach lobt Corona-Regel für Gastronomie: wichtiger Schritt gegen „Problembereich“
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Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat die Beschlüsse des Corona-Gipfels gelobt.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Nach dem Bund-Länder-Treffen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Corona-Beschlüsse gelobt. „Es bleibt nicht bei den bestehenden Regeln, sondern wir haben nachgeschärft“, sagte Lauterbach am Abend im ZDF.
Der Minister verwies dabei auf die bundesweit eingeführte 2G-plus-Regel in der Gastronomie. Er sprach von einem „wichtigen Schritt“, da die Gastronomie eine „wichtige Quelle der Infektion“ gewesen sei, ein „Problembereich“. Aus seiner Sicht seien die nun beschlossenen Regeln in der aktuellen Situation „ausreichend“.
Lauterbach: Gastronomie war „Problembereich“
Dass sich weiterhin bis zu zehn geimpfte Personen im privaten Bereich treffen dürfen, halte Lauterbach für vertretbar. Er hoffe, dass sich möglichst viele Menschen boostern lassen und sich Ungeimpfte zumindest für die Erstimpfung entscheiden werden.
In der ARD sagte Lauterbach: „Man ist schneller ansteckend, aber man ist auch schneller nicht mehr ansteckend“. Darauf sei die Quarantänezeit ausgerichtet. Zudem müsse man sich am Ende testen lassen, sodass sichergestellt sei, dass Infizierte und Kontaktpersonen nicht mehr ansteckend seien. Dadurch werde die Quarantäne so kurz wie möglich gehalten.
Bemängelungen an einer schlechten Datenlage für Beschlüsse wies Lauterbach zurück. „Wir haben mittlerweile ein relativ gutes Bild zum Infektionsgeschehen“, so die Einschätzung des Gesundheitsministers. Die Omikron-Fälle würden sich alle fünfeinhalb Tage verdoppeln und die Delta-Fälle zurückgehen.
Für Kritik sorgte die Verschärfung in Restaurants beim gesundheitspolitischer Sprecher der Union, Tino Sorge. „Die Verschärfungen für die Gastronomie sind fragwürdig“, sagte er. Vielerorts hätten sich sinnvolle Schutzkonzepte bewährt. „Und doch bezeichnet der Gesundheitsminister die Gastronomie öffentlich als ‚Problembereich‘“. Dass in der Gastronomie laut Beschluss 2G plus gelten soll, stieß auch bei mehreren Landesverbänden des Hotel- und Gastronomieverbands Dehoga auf Kritik.
Dehoga Hessen kündigte rechtliche Schritte an: Verbandspräsident Gerald Kink äußerte in einer Mitteilung „erhebliche Zweifel an der rechtlichen Verhältnismäßigkeit“ der 2G-plus-Regeln. Damit werde die ohnehin existenziell geschwächte Branche aufs Schwerste beschädigt, erklärte der Verband. „Hier wird rücksichtslos auf dem Rücken unserer Betriebe die Impfkampagne für die Auffrischungsimpfungen betrieben“, erklärte Kink.
RND/scs