Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Womöglich steht neue russische Offensive bevor
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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht in einem Interview.
© Quelle: Thierry Monasse/dpa
Der Westen muss nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bereit sein, die Ukraine langfristig mit Waffen und anderer Militärhilfe zu unterstützen. Das sagte Stoltenberg im Radiointerview bei BBC 4. Die militärische Unterstützung sichere das Überleben der Ukraine als souveräner Staat und zwinge Russland dazu, sich mit der Ukraine zusammenzusetzen und über ein Ende des Krieges zu verhandeln.
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Daher sollten sich die Geberländer auf weitere Waffenlieferungen einstellen und ihre Rüstungsproduktion in den kommenden Monaten „hochfahren“. Der Krieg werde eine „enorme Menge“ an Munition verschlingen. Außerdem betonte der Nato-Generalsekretär, dass die Ukraine auch auf Ersatzteile und die Wartung der Waffen angewiesen sei. „Das ist ein riesiges Projekt.“
Es sei eine zentrale Verantwortung der Nato, sicherzustellen, dass sie über die Vorräte und die Waffen verfüge, um die eigene Abschreckung und Verteidigung zu sichern, aber gleichzeitig auch in der Lage sei, die Ukraine langfristig zu unterstützen.
Stoltenberg: Neue russische Offensive möglich
Stoltenberg zeigte sich überzeugt, dass der Krieg „höchstwahrscheinlich“ durch Verhandlungen mit Russland beendet werde. Es sei aber wichtig, gute Bedingungen für den Beginn der Verhandlungen zu schaffen. „Was die Ukraine an diesem Tisch erreichen kann, hängt ganz von der Stärke auf dem Schlachtfeld ab“, sagte er.
Der Nato-Generalsekretär rechnet nicht damit, dass Russlands Streitkräfte nachgeben werden. Die Russen hätten viele Kräfte mobilisiert, die nun trainiert werden. „Alles deutet darauf hin, dass sie bereit sind, den Krieg fortzusetzen und möglicherweise auch versuchen, eine neue Offensive zu starten.“ Russland habe keine Anzeichen gezeigt, dass es sein übergeordnetes Ziel, die Kontrolle über die Ukraine zu übernehmen, aufgibt.
RND/scs