Letzte-Generation-Sprecherin kündigt weitere Aktionen an – Demonstranten solidarisieren sich
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Mitglieder der Umweltgruppe Letzte Generation stehen mit Transparenten am Kottbuser Tor. Nach einer Razzia bei Klima-Demonstranten haben sich in Berlin Dutzende Menschen mit den Mitgliedern der Protestgruppe Letzte Generation solidarisiert. Am Kottbuser Tor wurde dafür kurzerhand am Dienstagabend eine angemeldete Demonstration gegen Polizeigewalt genutzt.
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Berlin. Die Klima-Protestgruppe Letzte Generation will ihre Aktionen auch nach einer Razzia in mehreren Bundesländern fortsetzen. Die Regierung versuche, den Protest der Gruppe zu kriminalisieren, sagte Sprecherin Carla Hinrichs am Dienstagabend am Rande einer gemeinsamen Demonstration der linken Szene in Berlin-Kreuzberg. Ihr mache das Angst, aber sie werde sich davon nicht einschüchtern lassen. „Was ich nicht hinnehmen kann ist, dass unsere Regierung versucht, uns mundtot zu machen“, sagte Hinrichs. „Die Kriminalisierung von friedlichem Protest ist ein Angriff auf uns alle“, sagte sie.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten am frühen Dienstagmorgen elf Wohnungen und Räume von Mitgliedern der „Letzten Generation“ in mindestens sechs Bundesländern durchsucht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Neuruppin wird ermittelt wegen Störung öffentlicher Betriebe und des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Auch bei Hinrichs gab es eine Durchsuchung. Sie selbst sei in Berlin gewesen, schilderte sie. „Aber meine Eltern haben mir berichtet, wie das alles abgelaufen ist. Dass sie aufgewacht sind von Taschenlampen im Garten - und dann mein Zimmer durchsucht wurde“, sagte sie.
Demonstrierende solidarisieren sich mit Letzter Generation
Nach der Razzia haben sich in Berlin Dutzende Menschen mit den Mitgliedern der Protestgruppe Letzte Generation solidarisiert. Am Kottbuser Tor wurde dafür kurzerhand am Dienstagabend eine angemeldete Demonstration gegen Polizeigewalt genutzt. Nach Beobachtungen eines dpa-Reporters beteiligten sich rund 100 schwarz gekleidete und teils vermummte Demonstranten aus der linksautonomen Szene. Sie trugen ein großformatiges Banner mit der Aufschrift „Überall Polizei. Nirgendwo Gerechtigkeit“.
Aus dem Lager der Klima-Demonstranten beteiligten sich laut dpa-Reporter etwa 50 Menschen, viele trugen orangene Westen. Ein Sprecher der Klima-Demonstranten bedankte sich für die Organisation der Demonstration. Zugleich rief er zu Gewaltfreiheit auf.
Wohnungen von Mitgliedern der Letzten Generation durchsucht
Zahlreiche Polizistinnen und Polizisten waren vor Ort. Laut Polizei bezog sich die angemeldete Demonstration auf den 13. Dezember, an dem linke Gruppen unter dem Code 1312 ACAB („All cops are bastards“, deutsch: Alle Polizisten sind Bastarde) auf Polizeigewalt aufmerksam machen.
RND/dpa