Hooligans ziehen für Russland in den Krieg: Wenn Neonazis zu „Entnazifizierern“ werden
Im Jahr 2010 kamen etwa 2000 Fußballfans auf dem Roten Platz in Moskau zusammen, um gegen den Tod eines Fans protestierten. Dabei kam es zu gewaltvollen Zusammenstößen mit der örtlichen Polizei.
Die Gewaltbereitschaft russischer Fußball-Hooligans hat ihr Verhältnis zum Kreml über Jahre hinweg belastet. Aufgrund der Kämpfe in der Ukraine erkennen beide Seiten nun plötzlich, dass sie füreinander nützlich sein können: Die einen wollen aufs Schlachtfeld, die anderen bieten es.
Moskau.Einst bekämpften sie ihre Feinde mit Fäusten und Fußtritten, jetzt tun sie das mit der Waffe in der Hand. Die russischen Fußball-Hooligans der neonazistischen Gruppierung Española beteiligten sich jahrelang an Straßenschlachten, Ausschreitungen und Schlägereien, um ihren Lieblingsfußballverein gegenüber gegnerischen Fans so handfest wie möglich zu verteidigen. Doch was der Fanklub Ende Februar 2023 bekannt gab, hat eine ganz andere Dimension der Gewaltbereitschaft: Die Truppe nennt sich nun „Private Military Company (PMC) Española“ und greift als solche auf Seiten Russlands in das Kampfgeschehen in der Ukraine ein.