Fridays for Future verteidigt Lützerath-Demonstrierende – und nimmt Bundesregierung in die Pflicht
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In einer langen Schlange stehen Menschen an der Abbruchkante des Tagebaus Garzweiler, für den das Dorf Lützerath weichen muss.
© Quelle: IMAGO/Kirchner-Media
Berlin. Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat das Vorgehen von Demonstrierenden in Lützerath verteidigt, die am Sonntag den regulären Zug verlassen hatten und in Richtung Abbruchkante vorgedrungen waren. Auch die Bundesregierung halte sich nicht an geltendes Recht, sagte die Sprecherin von Fridays for Future, Annika Rittmann, am Montag im RBB-Inforadio. Als Beispiele nannte sie die Bestimmungen des Pariser Klimaschutzabkommen und einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts.
Laut Gericht sind die bis zum Jahr 2030 zulässigen Jahresemissionsmengen insofern mit Grundrechten unvereinbar, als hinreichende Maßgaben für die weitere Senkung der Emissionen ab dem Jahr 2031 fehlen. Die Vorschriften verschieben hohe Emissionsminderungslasten demnach unumkehrbar auf Zeiträume nach 2030.
Weitere Aktionen zivilen Ungehorsams geplant
Rittmann bezeichnete die Demonstration vom Sonntag gegen den Abriss von Lützerath als „gigantisches Zeichen gegen den fossilen Abbau und die Verantwortungslosigkeit, die mit dieser politischen Entscheidung einhergeht“. Die Entscheidung, den Kohleausstieg im rheinischen Revier vorzuziehen und den Ort Lützerath aufzugeben, werde „als positiver Gewinn dargestellt“, obwohl bereits jetzt Menschen unter der Klimakrise litten.
Fridays for Future werde so lange weiter protestieren, bis Deutschland seine Klimaziele einhalte, sagte Rittmann weiter. Solange die Kohle im Boden sei, könne die Bundesregierung neu verhandeln. Rittmann kündigte im Rahmen der Proteste weitere Aktionen zivilen Ungehorsams an.
RND/epd