Fünf Jahre „Schulstreik fürs Klima“: Greta Thunberg ist mit der Schule fertig
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ARCHIV - 11.11.2022, Schweden, Stockholm: Greta Thunberg, Klimaaktivistin aus Schweden, kommt zur wöchentlichen «Fridays for Future»-Demonstration auf dem Mynttorget-Platz neben dem schwedischen Parlament Riksdagen. Thunberg sagte am 09.10.2023, dass sie den Unterricht nicht mehr schwänzen könne, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, da sie ihr Abitur mache. (Zu dpa «Greta Thunberg mit Schule fertig - Ende von «Schulstreik fürs Klima»») Foto: Pontus Lundahl/TT News Agency/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
© Quelle: Pontus Lundahl/TT News Agency/AP
Stockholm. Klimaaktivistin Greta Thunberg ist mit der Schule fertig, was auch Auswirkungen auf ihren seit fast fünf Jahren laufenden „Schulstreik fürs Klima“ hat. „Heute mache ich meinen Schulabschluss, was bedeutet, dass ich nicht mehr länger einen Schulstreik für das Klima machen kann“, schrieb die 20 Jahre alte Schwedin am Freitag auf Twitter. „Das ist dann der letzte Schulstreik für mich.“ Sie werde aber weiterhin freitags protestieren - es sei nur eben kein eigentlicher „Schulstreik“ mehr. „Wir haben einfach keine andere Wahl, als alles zu tun, was wir nur können. Der Kampf hat gerade erst begonnen.“
Schwedin startet Fridays for Future
Thunberg hatte sich im August 2018 alleine vor das schwedische Parlament in Stockholm gesetzt, um von den Politikerinnen und Politikern ihres Landes mehr Klimaschutz einzufordern. Aus dem einsamen Protest des damals erst 15 Jahre alten Mädchens entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit die internationale Klimaschutzbewegung Fridays for Future. In Dutzenden Ländern gingen daraufhin Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße, Schülerinnen und Schüler schwänzten meist freitags die Schule, um sich an Demonstrationen zu beteiligen. Besonders große Klimaproteste gab es dabei auch in Deutschland.
„Danke, dass du mich dazu inspiriert hast, mit dem Streiken für das Klima zu beginnen“, schrieb die führende Klimaaktivistin Vanessa Nakate aus Uganda auf Twitter.
Thunberg selbst wurde mit ihrem Protest und ihren eindringlichen Worten weltbekannt. Sie reiste per Segeljacht zu einem Klimagipfel in New York, traf Persönlichkeiten wie den früheren US-Präsidenten Barack Obama und Hollywood-Star Leonardo DiCaprio. Zusammen mit ihrer deutschen Mitstreiterin Luisa Neubauer und zwei belgischen Aktivistinnen traf sie sich im Sommer 2020 im Kanzleramt in Berlin auch mit Angela Merkel, um von der damaligen Bundeskanzlerin mehr Mut und Einsatz beim Klimaschutz einzufordern.
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Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hält während eines Schulstreiks in Berlin ein Schild mit der Aufschrift «Skolstrejk för klimatet» (Schulstreik fürs Klima) in die Höhe.
© Quelle: Steffen Trumpf/dpa
„Als ich 2018 angefangen habe, zu streiken, hätte ich nie damit gerechnet, dass das zu irgendetwas führen würde“, erklärte Thunberg nun. Auf einmal sei aus ihrem Protest eine globale, täglich wachsende Bewegung geworden. 2019 seien Millionen Kinder und Jugendliche in über 180 Ländern statt zur Schule zu Demonstrationen gegangen. Dann habe man in der Corona-Pandemie neue Protestformen finden müssen, sei im Laufe der Zeit aber zurück auf die Straßen gegangen.
„Vieles hat sich verändert, seit wir angefangen habe, und trotzdem müssen wir noch viel weitergehen“, schrieb Thunberg. Die Welt bewege sich noch immer in die falsche Richtung, wo es den Menschen an der Macht erlaubt werde, an den Rand gedrängte und von der Klimakrise betroffene Menschen und den Planeten im Namen von Gier, Profit und Wirtschaftswachstum zu opfern. Dadurch nähere man sich möglichen ökologischen und klimatischen Kipppunkten außerhalb menschlicher Kontrolle.
Gretas Pläne sind noch nicht bekannt
Mit dem Gymnasialabschluss kann Thunberg nun ein Studium beginnen - die genauen Pläne der jungen Schwedin sind öffentlich aber noch nicht bekannt. Mit ihrem „Schulstreik fürs Klima“ ist nun jedenfalls nach 251 Wochen Schluss - mit dem Protestieren an sich aber nicht: Sie werde weiterhin freitags protestieren, es sei nur eben kein eigentlicher „Schulstreik“ mehr, twitterte sie. „Wir haben einfach keine andere Wahl, als alles zu tun, was wir nur können. Der Kampf hat gerade erst begonnen.“ Am 15. September plant Fridays for Future den nächsten globalen Klimastreik - dann sicherlich wieder mit Greta Thunberg unter den Abertausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
RND/dpa