In den bayerischen Maskenskandalen ragt eine Frau heraus: Andrea Tandler mit besten CSU-Verbindungen. Sie und ihr Partner sollen märchenhafte 48 Millionen Euro Provision eingestrichen haben.
München.Wieder kommt sie nicht. Wieder bleibt der Stuhl im Konferenzsaal des bayerischen Landtags leer, auf dem sie hätte Platz nehmen sollen. Winfried Bausback, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „Maske“, teilt mit, dass Andrea Tandler „aus gesundheitlichen Gründen“ nicht erscheine. Und das zum zweiten Mal, vor zwei Wochen hatte sie wegen Erkrankung ein ärztliches Attest geschickt. Gleich darauf sagt der CSU-Mann, der einmal bayerischer Justizminister war, dass er sie nun vom „gerichtsärztlichen Dienst des Oberlandesgerichts München“ auf ihre Vernehmungsfähigkeit untersuchen lassen werde, also vom Amtsarzt.
Tandler? Ja, Andrea Tandler ist die Tochter des einstigen CSU-Granden Gerold Tandler. Der war unter anderem Generalsekretär, Finanzminister und Vertrauter des Parteisäulenheiligen Franz Josef Strauß. Sie steht an der Spitze des weit ausgefächerten Skandals um den Handel und vor allem die horrenden Provisionen bei Geschäften mit Corona-Schutzmasken. Vor etwas über zwei Jahren wurden diese händeringend gesucht, als sich die Republik im Covid-Ausnahmezustand befand.