„Alles verläuft wie geplant“: Putin kündigt baldige Verlegung von Atomwaffen nach Belarus an
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Z7PTNRGDFVDN3HVWLA6JBVUUNM.jpg)
Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko und der russische Präsident Wladimir Putin haben sich am Freitag in Sotschi getroffen.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS
Moskau. Russland wird nach den Worten von Präsident Wladimir Putin im Juli mit der Verlegung von einigen seiner taktischen Atomwaffen nach Belarus beginnen. Der Bau der Einrichtungen für die Waffen werde bis zum 7./8. Juli abgeschlossen, erklärte Putin am Freitag bei einem Treffen mit seinem belarussischen Kollegen Alexander Lukaschenko in Sotschi. Bald danach würden sie auf das Gebiet des russischen Nachbarlands und Verbündeten gebracht.
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
„Alles verläuft wie geplant“, sagte Putin bei seinem Treffen mit Lukaschenko am Schwarzen Meer. Seine Äußerungen wurden im Fernsehen übertragen. Putin hatte die Pläne zur Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus bereits Ende März bekannt gegeben. Um wie viele Atomwaffen es sich handelt, teilte Russland nicht mit. Der Schritt wurde von Beobachtern als Warnung an den Westen gewertet, der seine Militärhilfe für die Ukraine weiter hochfährt.
Belarussische Oppositionsführerin: Putin „und seine Marionette Lukaschenko“
Taktische Nuklearwaffen dienen der Vernichtung von feindlichen Truppen und Waffen auf dem Schlachtfeld. Sie haben eine relativ kurze Reichweite und eine viel geringere Sprengkraft als Atomsprengköpfe auf strategischen Langstreckenraketen, die ganze Städte auslöschen können. Russland hat belarussisches Gebiet bereits genutzt, um von dort am 24. Februar 2022 seinen Angriff auf die Ukraine zu starten. Seither sind dort russische Truppen und Waffen stationiert.
Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja verurteilte den Schritt. Putin „und seine Marionette Lukaschenko“ wollten unmittelbar vor dem Nato-Gipfel in Vilnius im Juli Atomwaffen in Belarus stationieren. „Das ist grobe Erpressung, ein Versuch, Europa zu zwingen, klein beizugeben“, sagte sie. Lukaschenko ist mit seiner Regierung politisch und wirtschaftlich von Russland abhängig.
RND/AP