Bildrechte und Lizenzen

Digitaler Kunstraub: Wurde der Vatikan um eine halbe Million Euro geprellt?

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Innenansicht der Sixtinischen Kapelle.

Die Vatikanischen Museen sind offenbar Opfer eines Betrugs in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro geworden. Laut einem Bericht des US-Nachrichtenportals Daily Wire habe ein italienischer Verlag Bildrechte an den Kunstwerken verkauft.

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Demzufolge soll der Verlag Scripta Maneant umgerechnet rund 517.000 Euro für Lizenzen in Zusammenhang mit einer Vatikan-Ausstellung in Boston verlangt haben, angeblich eng abgestimmt mit dem Vatikan. Sarah Speno, Anwältin aus New York, wollte für die Ausstellung eines ihrer Klienten die Abbildungsrechte vom Vatikan erwerben und gelangte auf diese Weise an jenen Verlag.

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Anwältin wurde stutzig

Ein Teil der halben Million Euro sollte über den Vizedirektor der Vatikanischen Museen, Paolo Nicolini, an den Vatikan fließen. Dieser habe jedoch erklärt, es gebe zwar einen Vertrag mit Scripta Maneant aus dem Jahr 2015, der Kontrakt sei jedoch nur für ein Projekt gültig gewesen. Dem Verlag sei es nicht gestattet, mit den Abbildungsrechten Geld zu verdienen. Interessantes Detail: Scripta Maneant verlangte von der Anwältin zusätzlich einen Betrag von mehr als 77.000 Euro, als finanzielle Gegenleistung für den geforderten Nachweis einer Zusammenarbeit mit dem Vatikan.

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Die Firma Lighthouse Immersive, die für die Vatikan-Ausstellung in Boston verantwortlich sei, hatte zuvor im Internet für die Veranstaltung geworben, mit dem expliziten Hinweis, dass diese „in Zusammenarbeit mit dem Vatikan“ erstellt worden sei. Laut dem Vizedirektor der Vatikanischen Museen gebe es jedoch keine Verträge mit Lighthouse Immersive, er habe von der Ausstellung auch gar nichts gewusst.

Scripta Maneant spricht von Missverständnis

Bei Lighthouse Immersive sieht man das anders: Ein Mitarbeiter der Firma erklärte, es gebe einen Kontrakt mit Scripta Maneant – der Verlag habe ihnen die Abbildungsrechte zugesichert. Bei Scripta Maneant hingegen spricht man von einem Missverständnis. Sämtliche verwendeten Materialien seien genehmigt worden, für die Dokumentation der Lizenzrechte würde der Verlag die Genehmigung des Vatikans benötigen, hieß es seitens des Verlags.

Die Vatikanischen Museen sind im Besitz von rund 70.000 Kunstwerken, wie etwa das Deckengemälde Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle oder Werken des Malers Leonardo da Vinci. Die Museen ziehen jährlich mehr als sechs Millionen Besucher an, mehr als 120 Millionen Dollar Einnahmen werden generiert.

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RND/sz

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