„Meine Stadt ist weg“

Mindestens 26 Tote bei Stürmen und Tornado im Süden der USA – Gebäude und Stromleitungen zerstört

Trümmer bedecken ein beschädigtes Gebäude in Rolling Fork.

Trümmer bedecken ein beschädigtes Gebäude in Rolling Fork.

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Rolling Fork. Heftige Stürme und ein Tornado haben im südlichen US-Bundesstaat Mississippi mindestens 26 Menschen das Leben gekostet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dutzende Menschen seien verletzt worden, teilte der örtliche Katastrophenschutz am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) mit. „Leider werden sich diese Zahlen voraussichtlich ändern“, schrieb die Behörde weiter. Tausende Menschen waren in dem südlichen Bundesstaat ohne Strom. „Wir werden alles tun, was wir können, um zu helfen“, versprach US-Präsident Joe Biden. Die Bilder aus Mississippi seien „herzzerreißend“.

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Die Chefin der nationalen Katastrophenschutz-Behörde Fema, Deanne Criswell, und Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas wollten an diesem Sonntag die betroffene Region besuchen. Der Wetterdienst warnte vor weiteren heftigen Stürmen.

Stürme rissen Bäume aus und Dächer von Häusern

Mindestens ein Tornado sei durch den Bundesstaat gefegt, bestätigte der Nationale Wetterdienst. Dieser habe Schäden in den Städten Silver City und Rolling Fork verursacht, schrieb die Behörde. Medien zufolge hat er eine rund 130 Kilometer lange Spur der Verwüstung hinterlassen. In US-Medien waren auch Berichte über weitere Tornados zu lesen, einige kamen demnach aus dem benachbarten Bundesstaat Alabama.

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Mississippi: Mehrere Tote bei Stürmen und Tornado im Süden der USA
25.03.2023, USA, Rolling Fork: Henry Baker (l) aus Anguilla (Mississippi) und Victor Gates (M) aus Arcola gehen durch die Überreste des Hauses ihrer Freunde in Rolling Fork (Mississippi), nachdem ein Tornado in der Nacht zuvor die kleine Stadt im Delta verwüstet hatte. Foto: Barbara Gauntt/The Clarion-Ledger via AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Nach Angaben des Katastrophenschutzes kamen rund zwei Dutzend Menschen allein in Mississppi ums Leben.

Die Stürme in dem Bundesstaat fegten Medienberichten zufolge Dächer von Häusern, rissen Bäume aus, beschädigten Stromleitungen und machten einige Stadtteile fast dem Erdboden gleich. Rund 100.000 Kunden in Mississippi und den benachbarten Staaten Tennessee und Alabama waren am frühen Samstagmorgen ohne Strom, meldete die Seite „poweroutage.us“. Auf TV-Bildern waren zahlreiche zerstörte Häuser zu sehen. Angaben zum Alter der Opfer gab es zunächst nicht. Rettungs- und Bergungskräfte seien im Einsatz, teilte der Katastrophenschutz weiter mit.

Anwohner: „Das war eine großartige Kleinstadt - und jetzt ist sie weg“

„Meine Stadt ist weg. Aber wir werden widerstandsfähig sein und wir werden zurückkommen“, sagte der Bürgermeister von Rolling Fork, Eldridge Walker, im US-Fernsehen. Völlige Verwüstung sei alles, was er sehe, wenn er von rechts nach links schaue. Als die Sturmwarnung kam, hätten er und seine Frau Deckung gesucht, sagte der Bürgermeister weiter. Sie hätten sich in der Badewanne ihres Hauses aufgehalten, um sich zu schützen. Auch ein Anwohner der Stadt berichtete CNN von heftigen Zerstörungen. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagte Brandy Showah. „Das war eine großartige Kleinstadt - und jetzt ist sie weg.“

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Mississippi gilt als ärmster Bundesstaat der USA. In Rolling Fork mit seinen rund 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern leben zahlreiche Menschen in ausgebauten Wohnwagen. Die Kleinstadt mit ihrer überwiegend schwarzen Bevölkerung liegt der „New York Times“ zufolge unter der Armutsgrenze des Landes. Örtliche Medien berichteten, dass in dem Ort ein Krisenzentrum eingerichtet worden sei. Dort gebe es Betten, Wasser, sanitäre Anlagen und medizinische Unterstützung.

Für Sonntag warnte der Wetterdienst vor schweren Gewittern mit Hagelkörnern, die die Größe von Hühnereiern erreichen könnten. Auch weitere Tornados und Windböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 110 Kilometern pro Stunde seien möglich. Die Meteorologen gehen davon aus, dass sich die Stürme erst am Abend abschwächen und von vereinzelten Schauern gefolgt werden dürften.

RND/nis/AP/dpa

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