Rassismusvorwürfe: Aktivisten hängen Plakate mit Gesichtern von Polizisten auf

Nach einem umstrittenen Polizeieinsatz in der Bielefelder Innenstadt spitzt sich die Lage zu. (Symbolbild)

Nach einem umstrittenen Polizeieinsatz in der Bielefelder Innenstadt spitzt sich die Lage zu. (Symbolbild)

Bielefeld. Nach Rassismusvorwürfen gegen die Polizei in Bielefeld spitzt sich die Lage zu: Aktivisten haben in der ostwestfälischen Stadt Plakate aufgehängt, auf denen einzelne Polizisten in Großaufnahme zu sehen sind. Untertitelt sind die Aufnahmen mit den Worten “Rassistische Polizeigewalt hat Gesichter”.

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Hintergrund der Aktion ist ein Vorfall vom Wochenende. Beamte der Polizei hatten einen Asylbewerber aus Herford mit afrikanischen Wurzeln nach seinen Papieren gefragt, weil er sich gemeinsam mit anderen polizeibekannten Personen in einer Gruppe nahe eines bekannten Drogentreffpunktes auffällig verhalten habe. Der 23-Jährige habe sich der Kontrolle verweigert und die Beamten mit Schlägen und Tritten angegriffen, erklärte die Polizei später. Er sei dann von den Beamten “zu Boden gebracht” worden.

Tumulte nach Festnahme

Der Einsatz löste bei umstehenden Passanten Empörung aus. Die “Neue Westfälische” schreibt von “Tumulten” – bei der Kontrolle hätten sich zeitweise bis zu 50 Menschen versammelt. Sie hätten unter anderem mit Flaschen geworfen und die Polizei eingekreist – ein Polizist habe daraufhin die Waffe gezogen. Die Polizei rief Verstärkung, 15 Streifenwagen kamen hinzu, berichtet der WDR.

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Mehrere Polizeibeamte und auch der Festgenommene seien bei dem Einsatz verletzt worden, zum Teil durch Glassplitter. Auch ein Polizeiwagen wurde beschädigt.

Tags darauf demonstrierten daraufhin in der Bielefelder Innenstadt 500 Menschen gegen die Festnahme des jungen Mannes. Die vorwiegend jungen Teilnehmer kritisierten das ihrer Meinung nach unverhältnismäßig harte Vorgehen der Polizisten.

Die Plakataktion am zentralen Platz, dem Kesselbrink, ist nun der Höhepunkt der Debatte. Rund 30 Plakate seien hier aufgehängt worden, darauf seien in Großaufnahme Porträts und Großaufnahmen vom Einsatzgeschehen und der beteiligten Polizeibeamten zu sehen, berichtet Radio Bielefeld.

“Die Linie ist überschritten”

Bielefelds Polizeipräsidentin Katharina Giere kritisiert die Aktion. Damit sei “deutlich eine Linie überschritten worden”. Sie begrüße die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Das legitime Ziel, diesem Thema Aufmerksamkeit zu verschaffen, werde hier aber “mit persönlicher Gewalt gegen einzelne Bielefelder Polizeibeamte diskreditiert”.

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Die Plakate sind mittlerweile abgenommen und als Beweismittel sichergestellt worden, der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

RND/msc


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