Leiche zerstückelt und einbetoniert: Lebenslange Haft für Paar

Mit verdeckten Gesichtern sitzen die Angeklagten zum Auftakt eines Mordprozesses im Gerichtssaal, dazwischen steht Anwältin Johanne Dreger-Jensen.

Mit verdeckten Gesichtern sitzen die Angeklagten zum Auftakt eines Mordprozesses im Gerichtssaal, dazwischen steht Anwältin Johanne Dreger-Jensen.

Itzehoe. Im Prozess um eine zerstückelte und einbetonierte Leiche in Schleswig-Holstein hat das Landgericht Itzehoe die beiden Angeklagten wegen heimtückischen Mordes verurteilt. Die Schwurgerichtskammer verhängte gegen den 47-jährigen Mann und seine zehn Jahre jüngere Freundin jeweils lebenslange Freiheitsstrafen.

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Nach Überzeugung der Richter sollen sie gemeinsam den ehemaligen Lebensgefährten der Frau in Dammfleth in einen Hinterhalt gelockt und erschossen haben. Die deutsche Frau befand sich seit Ende vorigen Jahres auf freiem Fuß. Nach der Urteilsverkündung wurde sie wegen Fluchtgefahr noch im Gerichtssaal verhaftet.

Tochter des Opfers an Tat beteiligt?

Die zur Tatzeit 14 Jahre alte Tochter des Opfers soll an der Tat beteiligt gewesen sein, sagte die Vorsitzende Richterin in der Urteilsbegründung. Die junge Frau muss sich von Mittwoch an in einem gesonderten Verfahren vor der Jugendkammer des Landgerichts wegen der Vorwürfe verantworten.

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Die beiden Angeklagten hatten sich rund 20 Jahre zuvor im Hamburger Rotlicht-Milieu kennengelernt. 2016 begannen sie nach Überzeugung des Gerichts ein „heimliches Verhältnis“. 2017 folgte sein Einzug auf dem Reiterhof in Dammfleth. Dort lebte die Frau gemeinsam mit ihren beiden Töchtern und deren Vater.

Offenbar gefiel dem 47-Jährigen das heimliche Dreiecksverhältnis nicht. Denn im April 2017 schlug er der Frau und ihrer damals 14 Jahre alten Tochter vor, den 42-jährigen Nebenbuhler gewaltsam zu beseitigen.

Verdächtige WhatsApp-Nachricht

„Morgen bringen wir meinen Vater um“, teilte die 14-Jährige laut Gericht ihrem damals 16 Jahre alten Freund per WhatsApp mit. Tatsächlich lockten Mutter und Tochter den ahnungslosen Mann am 21. April in das Kinderzimmer der 14-Jährigen. Dort habe der Hauptangeklagte hinter einem Kleiderschrank gewartet. Er habe sich von hinten an das Opfer herangeschlichen und ihm zwei Kugeln in den Kopf geschossen.

Die 14-Jährige habe anschließend aufgepasst, dass die Mutter und deren Freund bei der Spurenbeseitigung nicht von ihrer jüngeren Schwester überrascht wurden. Die Leiche wurde zunächst in der Reithalle in einer Grube versteckt, später holte der Mann sie nach Erkenntnissen des Gerichts heraus und zerstückelte sie. Einzelne Leichenteile wurden einbetoniert - der Torso kam wieder zurück in die Grube und wurde mit Kalk bedeckt.

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RND/dpa

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