Erftstadt: Häuser stürzen ein, mehrere Tote, Teile der A1 brechen in die Erft
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Erftstadt: Ein Fahrzeug der Bundeswehr fährt durch eine überflutete Straße.
© Quelle: Vincent Kempf/dpa
Erftstadt. In Erftstadt-Blessem ist eine Reihe von Häusern ganz oder teilweise eingestürzt. Das hat die Kölner Bezirksregierung am Freitagmorgen mitgeteilt. Ursache seien massive und schnell fortschreitende Unterspülungen der Häuser. Dabei sind auch Menschen ums Leben gekommen. „Es gibt Todesopfer“, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln am Freitag.
Eigentlich sollte Erftstadt-Blessem schon am Donnerstag komplett evakuiert sein. Einige Bewohner und Bewohnerinnen sollen nach Angaben des Lokalradios Radio Erft aber wohl wieder zurückgekommen sein oder hätten ihr Zuhause gar nicht erst verlassen. Oberhalb von Erftstadt drohte am Abend ein Regenrückhaltebecken nachzugeben, auch Katastrophentouristen seien gesehen worden, heißt es weiter.
Teile der A1 brechen ein
Nahe Erftstadt sind Teile der gesperrten Autobahn 1 in den Fluss Erft gestürzt. Dies berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur als Augenzeuge. Nach seinen Angaben brachen schätzungsweise mehr als 40 Meter des Standstreifens in mehreren Stücken mit einem Knacken ab und fielen in den Fluss. Auf den Abschnitten hätten sich keine Fahrzeuge befunden. Auch ein Stück Lärmschutzwand sei eingestürzt.
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Notrufe aus Häusern in Erftstadt
Dutzende Rettungskräfte sind im Einsatz, um Menschen aus den Häusern zu evakuieren. Wie der Lokalsender Radio Erft berichtet, gebe es aber Bereiche in der Stadt, die aufgrund der Hochwasserlage für die Rettungskräfte nicht zu erreichen seien. Die Behörden seien mit Tauchern im Einsatz. Außerdem seien Teile des Mobilfunknetzes und der Strom ausgefallen. Das wirke sich auch auf die Kläranlage von Erftstadt aus. Einwohnerinnen und Einwohner sollen möglichst kein Leitungswasser trinken.
Die zuständige Bezirksregierung Köln bestätige am Vormittag die Situation in Erftstadt: „Eine Rettung ist vielfach nicht möglich.“ Das Krankenhaus erklärt, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner in Sicherheit seien.
Aus den Häusern kämen immer wieder Notrufe. Menschen könnten derzeit aber nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden. Dazu erschwere ein nicht abstellbarer Gasaustritt die Rettungsarbeiten. Mehrere Pflegeheime wurden geräumt.
RND/dpa