Explosion in der Innenstadt von Oberhausen beschädigt mehrere Gebäude
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Nach einer Explosion in Oberhausen liegen Glasscherben auf dem Boden in der Innenstadt.
© Quelle: Justin Brosch/dpa
Oberhausen. Bei einer Explosion in der Innenstadt von Oberhausen sind in der Nacht zum Dienstag das Parteibüro der Linken und mehrere Geschäfte erheblich beschädigt worden. Die Detonation habe sich um etwa 3.20 Uhr am Friedensplatz ereignet, sagte eine Polizeisprecherin aus Essen. Niemand sei verletzt worden. Weil eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden könne, sei auch der Staatsschutz in die Ermittlungen eingebunden. Der Fraktionschef der Linken in Oberhausen, Yusuf Karacelik, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Das war ganz klar ein Anschlag auf uns.“
Explosion beschädigt Linken-Parteibüro: Polizei ermittelt in alle Richtungen
Die Polizei legte sich zunächst noch nicht in dieser Weise fest. Die Beamtinnen und Beamten aus Essen haben die Leitung der Ermittlungen übernommen. Derzeit seien noch zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort und sicherten die Gebäude. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte die Polizeisprecherin. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur konnte die Polizei Hinweise auf einen selbst gebastelten Sprengsatz finden. Aus Ermittlerkreisen hieß es, dass eine sogenannte „Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung“ (USBV) verantwortlich sein könnte - gebaut unter anderem mit „Blitzsprengstoff“, wie ihn Feuerwerkskörper enthalten. Hinweise auf mögliche Täter gibt es demnach noch nicht.
Neben dem Büro der Partei Die Linke am Friedensplatz 8 sind auch ein Friseurgeschäft und ein Reisebüro durch die Explosion erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Scheiben seien geborsten, Inneneinrichtungen zum Teil zerstört. „Der Sachschaden ist erheblich“, sagte die Polizeisprecherin.
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Bei der Detonation in der Innenstadt von Oberhausen ist das Parteibüro der Linken stark beschädigt worden.
© Quelle: Justin Brosch/dpa
Der Chef der NRW-Linken, Jules El-Khatib, forderte eine „lückenlose Aufklärung“ der Explosion. Büros der Linken seien nicht zum ersten Mal von Angriffen betroffen, sagte er der dpa. Die Landesregierung müsse auch bei Neonazis hart durchgreifen, offene Haftbefehle gegen Rechtsextremisten müssten vollstreckt werden, sagte El-Khatib.
Sein Oberhausener Parteifreund Karacelik sagte, er habe keinen konkreten Verdacht, wer die Täter sein könnten. Es habe in der Vergangenheit zwar immer wieder mal Drohschreiben gegeben, aber die sehe er nicht im direkten Kontext. Karacelik machte die allgemein aufgeheizte Stimmung in der Stadt und der Gesellschaft verantwortlich.
RND/dpa