Migranten flüchten auf Ruder eines Öltankers nach Gran Canaria
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Im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria sind drei Migranten auf dem Steuerruder eines Frachters entdeckt worden. (Symbolbild)
© Quelle: picture alliance / Geisler-Fotopress
Barcelona. Drei Migranten sind auf dem Ruder eines Öltankers von Nigeria zur Kanareninsel Gran Canaria gefahren. Die spanischen Behörden teilten mit, die Männer seien im Hafen von Las Palmas auf der „Alithini II“ entdeckt worden. Sie hätten Symptome von Dehydrierung und Unterkühlung gezeigt und seien in Krankenhäuser auf der Insel gebracht worden. Nach Angaben der Website MarineTraffic, die Schiffe verfolgt, verließ das unter maltesischer Flagge fahrende Schiff die nigerianische Stadt Lagos am 17. November und traf am Montag in Las Palmas ein.
Seenotrettung bringt Passagiere in Sicherheit
Bei Twitter bestätigte die spanische Seenotrettungsorganisation Salvamento Marítima, die drei Geflüchteten mit einem ihrer Schiffe aufgefangen zu haben: „Heute Nachmittag rettete die Salvamar Nunki drei blinde Passagiere, die sich auf dem Ruderblatt des Schiffes Althini II befanden, das in den Docks des Hafens von Las Palmas vor Anker lag und aus Nigeria kam“, heißt es. „Sie wurden in den Hafen gebracht und von Gesundheitsdiensten behandelt.“ Dazu teilte die Organisation ein Bild der drei Männer, die auf dem Ruderblatt des Tankers sitzen. Sie hätten die ganze Fahrt über auf dem riesigen Ruderblatt gesessen, wobei das Wasser fast bis an ihre Füße heranreichte.
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Migranten versuchten bereits in der Vergangenheit, als blinde Passagiere auf dem Ruder von Handelsschiffen zu den Kanarischen Inseln zu fahren. Im vergangenen Jahr berichtete ein 14-jähriger Junge aus Nigeria der spanischen Zeitung „El País“ von seiner zweiwöchigen Fahrt auf dem Ruder eines Schiffes. Er war ebenfalls von Lagos aus aufgebrochen.
Trotz der Lebensgefahr wagen viele Menschen meist in kleinen Booten die Überfahrt über den offenen Atlantik von Afrika aus zu den Kanaren und damit in die EU. Die UN zählten dieses Jahr bis November fast 15.000 Ankommende. Die UN-Organisation für Migration IOM zählte bis Oktober mehr als 1500 Tote oder auf See Vermisste. Die Dunkelziffer dürfte allerdings höher liegen.
RND/AP/dpa/al