Immer wieder kursiert das Ziel von 10 Stunden, die der Trinity in der neuen Fabrik brauchen soll. Doch die Zeit, die ein Auto bis zur Fertigstellung braucht, ist auch Definitionssache. Darauf weist der VW-Betriebsrat hin.
Wolfsburg. Zehn Stunden: Das ist die magische Zahl, die immer wieder im Zusammenhang mit dem neuen Trinity-Werk in Warmenau genannt wird. Sie steht für die Zeit, in der das prestigeträchtige Fahrzeugprojekt 2026 laut diverser Aussagen aus der VW-Führungsetage vom Band laufen soll. Der Betriebsrat aber meldet jetzt Zweifel an dieser Marke an. Denn: Dafür, welche Zeit ein Auto tatsächlich bis zur Fertigstellung benötigt, gibt es unterschiedliche Kenngrößen. Mit diesen sei leider bisher nicht trennscharf umgegangen worden, informieren die Arbeitnehmervertreter in einem Extrablatt der Betriebsratszeitung „Mitbestimmen“.
Wenn von den ominösen zehn Stunden die Rede ist, dann ist laut Betriebsrat stets „Verbrauchte Zeit“ (VBZ) gemeint. Diese in der Auto-Industrie übliche Größe steht für die Arbeitszeit, mit der Beschäftigte in der Fabrik direkt am Fahrzeug etwas leisten. Typisches Beispiel ist hier die Teilemontage aber auch die Arbeit in der Lackiererei oder im Karo-Bau und die Inbetriebnahme gehören dazu, nicht aber Vorstufen wie das Presswerk. Diese Sekunden summieren sich zu Stunden. Je mehr automatisiert wird und je weniger komplex die Produktion insgesamt ist, desto weniger sogenannte „Verbrauchte Zeit“ wird von Beschäftigten im direkten Bereich benötigt.