Leckeres Futter für Bienen: So wird der Balkon insektenfreundlich bepflanzt
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Große Auswahl für Insekten: In der Gärtnerei Bechtel in Heiligendorf zeigt Jan Bechtel, welche Pflanzen gut für Biene, Hummel und Schmetterlinge sind.
© Quelle: Britta Schulze
Wolfsburg. Die Natur steht schon im satten Grün und überall blüht es. Auch jetzt ist es noch nicht zu spät, den eigenen Balkon in eine Oase für Mensch, Vögel und Insekten zu verwandeln. In der Gärtnerei Bechtel in Heiligendorf gibt es allerhand Futter für die großen und kleinen Tiere. Eine Holzbiene kennzeichnet die insektenfreundlichen Pflanzen.
Zudem kreisen auch allerhand echte Tiere über dem „Bienentisch“, auf ihm stehen beispielsweise Sommersalbei, Vanilleblume, spanisches Gänseblümchen und Klee. Geschäftsführer Jan Bechtel erklärt, dass die Kapuzinerkresse oder die Nelke den ganzen Sommer über blühen und sich gut für den Balkonkasten eignen. Auch Mehlsalbei oder Fuchsien sind gut für die Insekten.
Mit Thymian und Strauchbasilikum Insekten locken
Für die Insekten sind auch Kräuter wie Thymian und Strauchbasilikum wertvoll. „Mit Gewürzen peppt man seine eigenen Gerichte auf und gleichzeitig gibt man den Insekten etwas, daher kann ich es nur jedem Balkon- oder Gartenbesitzer empfehlen“, so Bechtel.
Zuerst sollten sich die Gärtner überlegen, wo ihre Blumen stehen werden: Scheint die Sonne, oder ist auf dem Balkon hauptsächlich Schatten? Die meisten Fuchsien mögen es halbschattig, dabei gibt es Bechtel zufolge deutlich mehr insektenfreundliche Pflanzen für sonnige Standorte.
Nabu Wolfsburg gibt Tipps für den Balkon
Michael Kühn, Vorsitzender des Nabu Wolfsburg, erklärt, dass Tomaten, Thymian und Lavendel Sonnenliebhaber sind. Petersilie, Hornveilchen und Himbeere hingegen können im Schatten stehen. Wer nicht jedes Jahr neu pflanzen möchte, sollte Kühn zufolge zu winterharten, mehrjährigen und heimischen Pflanzen wie kleinen Gehölzen oder Stauden greifen. „Damit finden auch Vögel Samen und Beeren im Winter und man leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit“, so Kühn.
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Die Pflanzen brauchen Platz: Mitarbeiterin Bianca Pioch von der Gärtnerei Bechtel topft die Blumen um. Das empfiehlt sie auch ihren Kundinnen und Kunden.
© Quelle: Britta Schulze
Zudem sollten sich die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger überlegen, wie viel Zeit sie für die Pflege haben. Manche Pflanzen brauchen viel Wasser und andere sind nicht so durstig. Davon hängt auch das Gefäß ab. Gärtnerei-Mitarbeiterin Bianca Pioch empfiehlt das Umtopfen in einen Kübel oder Blumenkasten. „In einen Blumenkasten, der 80 Zentimeter breit ist, sollten maximal fünf Pflanzen eingesetzt werden, da sie noch Platz zum Wachsen brauchen“, erklärt Pioch.
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„Jede kleine Blüte hilft den Tieren“
In der Wolfsburger Gärtnerei gibt es schwarze Erde mit Torf, die Langzeitdünger enthält. Und torffreie Erde mit fermentierter Rinde. „In der einen Sorte speichert der Torf das Wasser, in der anderen die Rinde“, sagt Pioch. Der Nabu Wolfsburg rät zu torffreier Erde. „Der Torf gehört ins Moor und schützt vor dem Klimawandel. Zerstörte Moore setzen riesige Mengen Treibhausgase frei“, betont Kühn.
Fotowettbewerb „Wolfsburgs Oasen“
Im Garten oder auf dem Balkon kann ein Paradies für Bienen und Co. entstehen. Unter dem Motto „Wolfsburgs Oasen – für mehr Artenvielfalt und Klimaschutz“ sucht die Wolfsburger Allgemeine Zeitung gemeinsam mit den Stadtwerken Wolfsburg sowie der LSW und zahlreichen Partnern nach diesen Orten. Ein Foto der Oase kann noch bis zum 31. Juli unter www.waz-online.de/woboasen hochgeladen werden. Eine Jury wählt die zwölf schönsten Motive aus, über diese stimmen die Leserinnen und Leser ab. Beim Wettbewerb gewinnt der erste Platz 500 Euro, der Zweitplatzierte erhält 300 Euro, und der dritte Platz wird mit 200 Euro belohnt.
Bechtel erzählt, dass viele Menschen bei einem insektenfreundlichen Garten nur an die Honigbiene denken. Dabei gibt es viele Arten von Bienen. Und für die Hummeln sei beispielsweise eine Tomate gut. „Jede kleine Blüte hilft, deshalb ist es wichtig, dass die Menschen sich für insektenfreundliche Bepflanzung interessieren“, sagt Bechtel.
Von Ann Kathrin Wucherpfennig