Das ist ein Knaller: Der ehemalige Erste Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, Frank Patta, tritt bei den VW-Betriebsratswahlen nicht auf der Liste der IG Metall, sondern auf einer eigenen an. Der Grund: Er sorgt sich um Arbeitsplätze.
Wolfsburg. Betriebsratswahlen bei Volkswagen: Das ist – abgesehen vielleicht von den einzelnen Personalien – in etwa so spannend wie die Wahlen in der ehemaligen DDR. Und auch das Wahlergebnis nimmt dabei stets ähnliche Züge an. Die IG Metall dominiert, rund 85 Prozent der Stimmen erreichte die Liste der Metaller bei den letzten Wahlen 2018. Damit stellt sie 66 der insgesamt 75 Mitglieder im Wolfsburger VW-Betriebsrat. Die Wahlen im nächsten Jahr könnten nun deutlich spannender werden. Denn: Mit Frank Patta hat jetzt ein namhafter Konkurrent angekündigt, mit einer eigenen Liste zu kandidieren.
Ehemaliger Vertrauenskörperleiter, früherer Erster Bevollmächtigter der Wolfsburger IG Metall und danach bis 2018 Generalsekretär des europäischen- und Weltkonzernbetriebsrat von Volkswagen: Der Lebenslauf zeigt, mit dem erfahrenen Patta ist durchaus zu rechnen. Der Lebenslauf zeigt aber auch: Mit Patta begibt sich ein eingefleischter und überzeugter Metaller freiwillig in die Opposition und bricht damit quasi mit der Gewerkschaft, deren Geschicke er viele Jahre mitbestimmte.