Die Betriebsratswahl hat sie deutlich gewonnen: Doch der Druck war wohl ziemlich hoch, wie VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo jetzt zu erkennen gibt. Besonders durch Vergleiche, die immer wieder angestellt wurden.
Wolfsburg. Nach außen gab sich Daniela Cavallo im Vorfeld der Betriebsratswahlen stets cool und gelassen. Auch auf teilweise harsche Kritik, mitunter auch direkt an sie persönlich gerichtet, reagierte die Volkswagen-Betriebsratschefin gelassen und ließ sich nicht zu unbedachten Retourkutschen hinreißen. In einem persönlichen Statement zur Wahl, dass die just am Auszählungstag an Corona erkrankte Cavallo aus der Quarantäne heraus postetet, wird der Druck, der auf ihr leistete, zwischen den Zeilen allerdings doch deutlich.
Insbesondere der Vergleich mit ihrem populäre Vorgänger Bernd Osterloh und ihr Status als erste Frau an der Spitze des mächtigen VW-Betriebsrates hätten für zusätzlichen Druck von außen gesorgt. „Ich weiß aus vielen Interviews und Gesprächen, dass auch meine Person genau unter Beobachtung stand. Seit einem Jahr werden alle Reaktionen immer im Vergleich mit meinem Vorgänger Bernd Osterloh bewertet. Auch vor dem Hintergrund, dass mit mir nun eine Frau an der Betriebsratsspitze eines Auto-Konzerns steht. Für viele ging es bei dieser Wahl auch um die Frage, ob ich das Ergebnis meines männlichen Vorgängers halten kann und ob die Belegschaft von Volkswagen mich als Frau an der Spitze des Betriebsrats unterstützt“, blickt Cavallo zurück.