Volkswagen

Vor 20 Jahren: Vier-Tage-Woche rettete 30.000 VW-Arbeitsplätze

Mit der Vier-Tage-Woche aus der Krise: Nach einer Marathon-Sitzung im November 1993 traten der damalige IG-Metall-Chef Jürgen Peters und VW-VerhandlungsführerJochen Schumm vor die Presse (l.) und verkündeten den Tarifabschluss zur Beschäftigungssicherung.

Mit der Vier-Tage-Woche aus der Krise: Nach einer Marathon-Sitzung im November 1993 traten der damalige IG-Metall-Chef Jürgen Peters und VW-VerhandlungsführerJochen Schumm vor die Presse (l.) und verkündeten den Tarifabschluss zur Beschäftigungssicherung.

In diesen Tagen jährt sich zum 20. Mal die Einführung der Vier-Tage-Woche, durch die 1994 die Entlassung von 30.000 VW-Beschäftigten verhindert wurde.

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Als Volkswagen 1992/93 in die schlimmste Absatzkrise seiner Geschichte rutschte, war die WAZ voll von Negativmeldungen und Horrorszenarien: Allein am Konzernsitz standen 15.000 Arbeitsplätze auf der Kippe. „Dunkle Wolken über Wolfsburg“, schrieb die WAZ am 14. Oktober 1993.

Dann kam der Durchbruch mit der Vier-Tage-Woche, die eng mit den Namen des damaligen VW-Chefs Ferdinand Piëch und des Personalvorstands Peter Hartz verbunden ist. Die IG Metall und Volkswagen einigten sich am 25. November 1993 auf eine radikale Absenkung der Arbeitszeit - von damals 36 Stunden um satte 20 Prozent auf 28,8 Stunden. Im Gegenzug wurden die Einkommen um zehn Prozent abgesenkt und eine Job-Garantie für alle VW-Beschäftigten vereinbart. Als „Wunder von Wolfsburg“ bezeichnete Moderator Ulrich Wickert in den ARD-Tagesthemen den wegweisenden Tarifabschluss. Die Werke in Emden und Salzgitter führten die Vier-Tage-Woche bereits im Januar ein, ab April 1994 arbeiteten auch die 50.000 Wolfsburger nach dem neuen Modell.

2006 wurde die Arbeitszeit wieder angehoben worden, doch der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung gilt noch immer. Für VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hat er „dieselbe Bedeutung wie der Euro-Rettungsschirm“. Der Vertrag „schützt unsere Arbeitsplätze im Falle einer Krise“ und sei „nicht mehr wegzudenken“, sagte Osterloh kürzlich im WAZ-Interview.

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htz

AZ/WAZ

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