Der Krieg in der Ukraine sorgt bei Volkswagen für Teilemangel und Produktionsausfälle. Die WAZ erhielt jetzt exklusive Einblicke in die Arbeit der zuständigen Task-Force.
Wolfsburg. Nein, es nicht Samstag, 15.30 Uhr, sondern Dienstagvormittag. Und dennoch herrscht in der VIP-Lounge der Volkswagen-Arena geschäftiges Treiben. Die Blicke sind allerdings nicht ins Stadionrund gerichtet- und um Fußball geht auch nicht. Verteilt über die ganze Fläche sitzen Menschen vor ihren Laptops, sprechen aufgeregt in ihre Headsets. Der Fußballtempel ist zum Krisenzentrum geworden. Seit mittlerweile fast einem Monat hat sich dort die Volkswagen Ukraine-Task-Force eingerichtet, um die Auswirkungen des Krieges auf die Produktion des Auto-Konzerns aufzufangen.
100 bis 150 VW-Beschäftigte treffen sich dort seit Kriegsbeginn beinahe täglich und erarbeiten Lösungen für die Versorgungsprobleme, die die Produktion in allen Konzern-Marken außer Scania massiv beeinflussen. Die Mitglieder der Task-Force stammen dabei längst nicht alle aus dem Einkaufsressort. „Hier sind der Einkauf, die Logistik, die Produktion, die Finanzen vertreten. Es wird fachübergreifend gearbeitet“, berichtet der Leiter der Task-Force Dr. Geng Wu. Die Task-Force dient damit beinahe als Blaupause für die agile, vernetzte Arbeitsweise, die sich Volkswagen auch für die Zukunft auf die Fahnen geschrieben hat – etwa im neuen Entwicklungszentrum Campus Sandkamp.