Suche nach vermisster 19-Jähriger aus Klötze: Helfer verteilen in Wolfsburg Plakate und Flyer
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Suchaktion nach vermisster 19-Jähriger: Ramona Lessing (v.l.), Kristina Hermanski und Annalena Kaczensky bringen Plakate in Wolfsburg an.
© Quelle: Roland Hermstein
Wolfsburg/Klötze. Eine junge Frau aus dem Altmarkkreis Salzwedel ist spurlos verschwunden. Am Dienstag vergangener Woche wurde Kezhia Henke aus Klötze bei der Polizei als vermisst gemeldet. Die Ermittler starteten eine Fahndung und baten die Öffentlichkeit um Mithilfe. Die Suche wurde am Donnerstag auf Wolfsburg und Gifhorn ausgeweitet.
Bei Tiddische fand am Donnerstagnachmittag eine groß angelegte Suchaktion statt. Eine Frau berichtete auf Facebook davon, dass Einsatzkräfte in Tiddische den Wald und Angelteiche abgesucht hätten. Auch Taucher seien im Einsatz gewesen. Eine Sprecherin der Gifhorner Polizei bestätigte, dass die Suche im Zusammenhang mit der vermissten 19-Jährigen stand. Die vermisste Person sei aber nicht gefunden worden. Warum die Suchaktion dort stattfand, teilten weder die Polizei in Gifhorn noch die Inspektion in Sachsen-Anhalt mit.
„Das ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann“
Das Verschwinden der 19-Jährigen berührt nicht nur die Menschen in Klötze. Auch in Wolfsburg kam am Donnerstagmittag in der Porschestraße ein knappes Dutzend Helferinnen und Helfer zusammen, um Plakate aufzuhängen und Flyer in der Stadt zu verteilen, mit denen auf die Suche nach der vermissten Frau aufmerksam gemacht werden soll.
Auf dem Hollerplatz in Wolfsburg trafen sich mehrere Freiwillige. Auch Kolleginnen der Mutter der verschwundenen 19-Jährigen wollten helfen. Viele hätten selbst Kinder und könnten sich gut in die Lage der Mutter hineinversetzen, sagte die Gifhornerin Yvonne Muschik. „Das ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann.“ Sie und weitere Kolleginnen schlossen sich einem Aufruf einer Klötzer Facebook-Gruppe an und brachten selbst Flyer mit, um sie zu verteilen.
Plakate und Flyer in Porschestraße verteilt
„Wir fragen in den Geschäften, ob wir Plakate aufhängen dürfen und verteilen Flyer. Wenn die Menschen persönlich angesprochen werden, sind sie gleich viel sensibilisierter“, sagt Ramona Lessing aus Klötze. Sie kenne Henke von deren Tätigkeit als Schiedsrichterin beim VfB Klötze. „Sie fehlt eigentlich nie auf dem Sportplatz. Sie ist ein ganz liebes Mädchen“, sagt Lessing hörbar angefasst. Ihre eigene Tochter sei seit fünf Jahren „freiwillig verschwunden“, habe also jeglichen Kontakt abgebrochen. Darum mache sie der Fall der vermissten 19-jährigen aus Klötze umso betroffener. „Ich reagiere darauf sehr emotional“, sagt die 43-Jährige.
Aus Zufall habe sie von der Suche nach der Vermissten erfahren. Nun wollen sie und weitere Helferinnen in Absprache mit der Polizei und der Familie bei der Suche unterstützen. Annalena Kaczensky und Kristina Hermanski aus Klötze kamen mit nach Wolfsburg und brachten mehrere hundert Plakate und Flyer mit.
Klötzer spenden Geld für Druck von Plakaten
Die Hilfsbereitschaft ist groß. Als in einem Copyshop in Klötze die ersten Plakate und Poster gedruckt worden seien, hätten immer wieder Menschen Geld gespendet für den Druck weiterer Flyer, berichtet Lessing. Noch bis in die Nacht hinein habe sie Absprachen getroffen für die Verteilaktion in Wolfsburg. Auch die Nahverkehrsgesellschaften KVG und PVGS in Klötze und Salzwedel unterstützten die Öffentlichkeitsfahndung. „Es sind jetzt viele Firmen mit im Boot, die helfen wollen“, sagt Hermanski. Parallel zu Klötze und Wolfsburg würden auch Flyer unter anderem in Braunschweig und Salzwedel verteilt.
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Suchaktion nach vermisster 19-Jähriger: Ramona Lessing (v.l.), Annalena Kaczensky und Kristina Hermanski aus Klötze verteilten in Wolfsburg Plakate.
© Quelle: Roland Hermstein
Bisherige Suche mit Fährten-Suchhund erfolglos
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wurde die Frau zuletzt am Samstag, 4. März 2023, in Klötze gesehen. Laut der Polizei in Sachsen-Anhalt gibt es auch Hinweise darauf, dass sie sich zuletzt in der Nähe von Wolfsburg aufgehalten haben soll. Kezhia Henke ist ca. 1,55 Meter groß, trägt braune Haare und eine Brille. Bekleidet war sie zuletzt mit einer grauen Jacke der Marke adidas, einer hellen Hose und weißen Schuhen. Zudem trug sie einen grauen Rucksack.
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Öffentlichkeitsfahndung: Die Polizei sucht nach der vermissten Kezhia Henke (19) aus Klötze.
© Quelle: Polizei Wolfsburg
Die bisherigen Suchmaßnahmen der Polizei, bei denen auch ein Fährten-Suchhund zum Einsatz kam, verliefen bislang erfolglos. Daher bittet die Polizei nun die Öffentlichkeit um Mithilfe. Wer hat die Vermisste gesehen oder kennt ihren Aufenthaltsort? Hinweise nimmt die Polizei-Inspektion Stendal unter der Telefonnummer 03931/682317 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
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„Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat die Polizei Wolfsburg-Helmstedt um Unterstützung nach einer vermissten Person gebeten, da die Möglichkeit besteht, dass die Vermisste im Raum Wolfsburg-Helmstedt aufhältig ist“, erklärte Polizeisprecher Thomas Figge.
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