Polizei hat alle Hände voll zu tun

Pyro-Wahnsinn im Wolfsburger Stadion: Fußballfan muss mit Brandwunden behandelt werden

Pyro-Wahnsinn: Fans von Hertha BSC Berlin zündeten Raketen und illegale Böller und schossen sie in die Zuschauerränge.

Pyro-Wahnsinn: Fans von Hertha BSC Berlin zündeten Raketen und illegale Böller und schossen sie in die Zuschauerränge.

Wolfsburg. Einen alles andere als schönen Saisonabschluss erlebten Fußballbundesligist VfL Wolfsburg und die Wolfsburger Polizei: Der VfL unterlag Absteiger Hertha BSC 1:2 und die Polizei hatte sehr viel mit aggressiven Fußballfans auf beiden Seiten zu tun. Beim Abbrennen von Pyrotechnik im Stadion wurde mindestens ein Zuschauer verletzt. Immerhin: Laut Polizeibericht konnten einige Tatverdächtige ermittelt werden – auf sie kommen jetzt Anzeigen zu.

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Schon auf dem Weg zum Stadion wurden Pyros gezündet

Dabei begann der Fußballsamstag friedlich und fröhlich: VfL-Fans trafen sich im und am Irish Pub an der Pestalozziallee und stießen auf das letzte Spiel der Saison 2022/23 an. Die Polizei hielt sich im Hintergrund. Zwischenzeitig feierten die Fans sogar auf der Straße und behinderten den Verkehr. Später trafen sich VfL-Anhänger zum Fanmarsch in Richtung Stadion – bereits unterwegs zündeten einige von ihnen Fackeln und Rauchtöpfe. Laut Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch wurde dadurch „zeitweise der Verkehr im Bereich der Berliner Brücke gefährdet“.

Vor dem Spiel: VfL-Fans stimmten sich am Irish Pub aufs Spiel ein und blockierten den Verkehr.

Vor dem Spiel: VfL-Fans stimmten sich am Irish Pub aufs Spiel ein und blockierten den Verkehr.

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Im Stadion selbst zündeten Hertha-Fans zu Beginn und während des Spiels Pyrotechnik und warfen Pyros in Zuschauerränge – darunter auch in Deutschland nicht zugelassene Böller mit hoher Sprengkraft. „Teilweise wurden Raketen in andere, auch mit Kindern besetzte, Zuschauerblöcke geschossen“, so aus dem Bruch. Nach aktuellem Stand wurde dabei mindestens ein Stadionbesucher verletzt – seine Brandwunden mussten medizinisch behandelt werden. Wie es ihm geht, konnte aus dem Bruch nach Spielschluss auf AZ/WAZ-Anfrage noch nicht sagen.

Erhebliche Sachbeschädigungen und Provokationen

Weitere Personen seien nach jetzigem Stand nicht ernsthaft verletzt worden. Aber: Auch VfL-Spieler Kevin Paredes wurde aus dem Berliner Block heraus bei einem Eckball mit Pyrotechnik beworfen, aber gottseidank nicht verletzt. Aber wegen der vielen Pyrotechnik musste das Spiel mehrfach unterbrochen werden. Außerdem sei es im Gästebereich zu erheblichen Sachbeschädigungen in der Volkswagen-Arena gekommen – „unter anderem durch herausgerissene Türen im Sanitärbereich“, so aus dem Bruch. Nach dem Spiel habe es „wechselseitige Provokationen“ beider Fanlager gegeben.

Auf Twitter kursieren nach der Begegnung Videos von den Zerstörungen in den Damen- und Herrentoiletten im Gästebereich. Auf AZ/WAZ-Nachfrage bestätigte der VfL Wolfsburg, dass es dort diese Zerstörungen gegeben habe. Es hieß aber auch, dass es häufiger zu derartigen Zerstörungen im Rahmen von Heimspielen komme. Da sei das Spiel gegen Hertha BSC Berlin leider keine Ausnahme gewesen.

Angriffe auf Polizisten

Laut Polizei kam es zudem mehrmals zu tätlichen Angriffen auf Polizisten. Insgesamt habe man diverse Tatverdächtige ermitteln können. Gegen diese Leute seien Strafanzeigen geschrieben worden. Immerhin: Das im Vorfeld befürchtete Verkehrschaos blieb aus – es habe den üblichen An- und Abreiseverkehr gegeben. Und da die Volkswagen-Arena ausverkauft gewesen sei, sei es diesmal voller auf den Straßen rund ums Stadion gewesen als bei anderen Spielen.

AZ/WAZ

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