Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Eine Bonuszahlung on top der 1700 Euro aus dem November ist bei VW eigentlich nicht drin. Ob es noch ein Sahnehäubchen gibt, ist diesmal wohl reine Verhandlungssache.
Wolfsburg.Erst hat man kein Glück, und dann kommt auch noch Pech hinzu: Dem von Lockdowns geprägten Corona-Jahr 2020 folgte für VW ein massiv vom globalen Halbleiter-Mangel gestörtes 2021. Nach drei Quartalen erreicht die Kernmarke bisher einen operativen Gewinn von knapp 1,6 Milliarden Euro. Das ist zwar mehr als im Vorjahr, gemessen an der Vergangenheit aber immer noch ein dürftiges Ergebnis. Mit dem erneuten Ausfall von Produktionstagen bis Weihnachten steht zudem so gut wie fest: Ein furioser Schlussspurt ist so gut wie ausgeschlossen. Für die Volkswagen-Beschäftigten sind das schlechte Vorzeichen: Beim im Mai anstehenden Bonus müssen sie sich wohl auf das Verhandlungsgeschick des Betriebsrates und den guten Willen des Unternehmens verlassen.
Zur Erinnerung: Im Zuge des Diesel-Skandals wurde die Berechnungsgrundlage der Ergebnisbeteiligung, wie der Tarif-Bonus offiziell heißt, geändert. Statt des Ergebnisses des abgelaufenen Jahres, bildete fortan ein Mittelwert aus den Ergebnissen der vorherigen zwei Geschäftsjahre die Grundlage für die Bonuszahlung. Relevant für die Beschäftigten ist dabei zudem nicht das Gesamtergebnis des Konzerns, sondern die jeweiligen Zahlen der Marken Volkswagen Pkw und Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN).