Mermaiding in Wolfsburg: WAZ-Volontärin taucht ab
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“Uuuuhmp!“: Für die tiefen Tauchgänge brauchte es langen Atem.
© Quelle: Markus Schmidt / Unterwassermodell Fotografie Helmstedt
Wolfsburg. Der Kinderkursus im Mermaiding ist gerade vorbei, als ich ins Badeland komme. Anstelle von Grundschülern treffe ich jetzt ein halbes Dutzend erwachsene Frauen, die vergnügt auf ihren eigenen Schnupperkurs warten. Manche von ihnen sind schon zum zweiten oder dritten Mal dabei. „Es hält so wunderbar beweglich in der Hüfte, gerade wenn man schon etwas älter ist“, lobt eine von ihnen. Ich bin gespannt! Erstmal geht es aber ans Aufwärmen: Noch gewohnt zweibeinig hüpfen wir am Beckenrand entlang, damit wir uns später nicht verletzen.
Halb Kindheitstraum, halb ernst zu nehmender Sport
Dann endlich die Flosse! Ich bekomme eine rötliche mit schicken Zacken am Ende – das kleine Mädchen in mir jubelt. Die Flossen bestehen aus einer Monoflosse, wie man sie auch bei der Weltmeisterschaft im Flossenschwimmen benutzt, und einem bunten Überzug, den man bis zur Hüfte hoch rollt. Schließlich geht’s ins Wasser – und gleich richtig los: vorwärts, rückwärts, mit Drehung, Salto vor- und rückwärts! Besonders cool ist das „stilgerechte“ Abtauchen: man taucht senkrecht ab und zeigt einen lässigen Flossenschlag über Wasser, bevor man ganz weg ist. Ich fühle mich an Ferien im Freibad erinnert: Es macht einfach tierisch viel Spaß, die neuen Möglichkeiten auszuprobieren. Wie anstrengend es ist, merkt man vor lauter Vergnügen kaum, wenn man durchs Wasser schießt.
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In bunter Runde: Mermaiding macht nicht nur Spaß, sondern sieht richtig toll aus.
© Quelle: privat
„Das seitliche Schwimmen mit Monoflosse ist das schnellste gemessene Schwimmen“, erklärt Kursleiterin Andrea Schneider. Die ausgebildete Mermaid-Trainerin und Apnoe-Taucherin unterrichtet regelmäßig Mädchen, Jungen, Frauen und Männer in Wolfsburg, seit sie den Sport selbst im Urlaub auf den Philippinen erlernt hat. „Meiner Tochter und mir hat es so viel Spaß gemacht, wir konnten gar nicht mehr aufhören“, erinnert sie sich. Die Ruhe unter Wasser und der Kindertraum, als Meerjungfrau durchs Wasser zu ziehen, gehören natürlich dazu. „Das Schönfühlen ist Nebeneffekt“, weiß Schneider. „Es ist aber vor allem auch ein richtiger Sport.“
Das merke ich auch. Man spürt sofort, wenn man es richtig macht und der Flossenschlag den optimalen Anschub gibt – schade nur, dass die Bahn dann immer gleich schon zu Ende ist! Wer es selbst einmal versuchen möchte, kann sich bei Andrea Schneider unter mermaidswolfsburg@icloud.com melden. Und wer lieber doch erstmal zuschauen möchte, kann die Kunststücke der Fortgeschrittenen am Samstag, 22. September, im Badeland bewundern, wo sie als Rahmenprogramm das 24-Stunden-Schwimmen begleiten.
Von Frederike Müller
AZ/WAZ