„Überbordende Bürokratie“
Herbert Diess der „Provokateur und Drängler“: So wurde der VW-Chef zuletzt verstärkt wahrgenommen. In einem internen Video, in welchem er auf Mitarbeiterfragen eingeht, erklärt er nun einige seiner brisanten Aussagen der letzten Zeit – nicht ohne Selbstkritik.
Wolfsburg. Bei der Belegschaftsinfo war Fragen stellen aus organisatorischen Gründen nicht erlaubt. Den akuten Wolfsburger Redebedarf versucht VW-Chef Herbert Diess deswegen nun mit einem neuen Format gerecht zu werden. Per Video beantwortet er gesammelte Mitarbeiterfragen. Im zweiten Teil gibt sich der Konzernchef dabei durchaus selbstkritisch und erklärt unter anderem auch sein „drängelndes Auftreten“.
Die schlichte und einfache Wahrheit hinter seinen oft als Provokationen verstandenen Aussagen: Die Transformation insbesondere in Wolfsburg geht ihm nicht schnell genug. Damit meine Diess aber vor allem die dort beheimateten zentralen Konzernstrukturen. „Überbordende Bürokratie“ und immer noch vorhandenes „Silo-Denken“ führen dazu, dass wichtige Entscheidungen zu langsam getroffen werden könnten, sagte Diess. Schnelle Entscheidungen sind es aber, die aus seiner Sicht während der Transformation und in der „Neuen Autowelt“ wesentlich über Erfolg und Misserfolg entscheiden.