Neue Installation in der Kunststation im Wolfsburger Hauptbahnhof eröffnet
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/TLOZTXB6YNCBRINVVDRQVLAKDU.jpg)
Ein Raum in Bewegung: Das tunesische Künstlerkollektiv „ST4 – The Project“ steckt hinter der neuen Installation in der Kunststation.
© Quelle: Roland Hermstein
Stadtmitte. Die neue Rauminstallation „O.T.“ in der Kunststation im Bahnhof wurde am Donnerstagabend feierlich eröffnet. Der kleine Warteraum im Bahnhof wird nun schon seit 17 Jahren für Kunstausstellungen genutzt und ist in dieser Form noch immer einmalig in Deutschland. Aktuell hat das tunesischen Künstlerkollektiv „ST4 – The Project“ den Raum künstlerisch gestaltet – in einer sehr angenehmen Weise.
Die Bahnhofshalle war am Donnerstagabend bevölkert von vielen Menschen, allerdings nicht, weil es irgendeinen Streik gegeben hätte, sondern zur Eröffnung der neuen Ausstellung in der Kunststation. Dieses Projekt der Städtischen Galerie Wolfsburg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und mit Unterstützung der Neuland sei tatsächlich europaweit in dieser Dauerhaftigkeit einmalig, betonte die Leiterin der Städtischen Galerie Dr. Susanne Pfleger. „Daher haben wir das sogar schon mal auf einer Konferenz vorgestellt“, betonte sie.
Künstler waren für ihre Arbeit in der Wolfsburger City unterwegs
Nun ist es also das Kollektiv „ST4 – The Project“, das sich dieses besonderen Raums angenommen hat. Das Kollektiv besteht zurzeit aus zwei Künstlern, die für ihre Arbeit auch in der Wolfsburger Innenstadt unterwegs waren und sich dabei Anregungen für ihr Farbkonzept geholt haben. Herausgekommen ist ein Kunstwerk, das sich durchgängig von der einen Wand über die Decke bis zur anderen Wand zieht. Dabei sind auch die eckigen Lampen mit bedacht worden, die sich so wunderbar in die Formen fügen.
Diese jeweils einfarbigen Formen ziehen sich zum Teil weit über die Strecke. Ein bisschen wirken sie wie sich überschneidende Wege. Manches Mal machen sie elegante Wendungen oder hören mit einem perfekten Bogen auf. Das Gesamtbild spricht für Bewegung, strahlt aber durch die Farbgebung und die ruhige Gestaltung der Formen auch Entspannung aus. Hier kann der Wartende mit den Augen die Formen betrachten und zur Ruhe kommen.
Wolfsburger Kunststation könnte zum Vorbild für andere werden
„Es ist ein Raum, der mit Eleganz, Leichtigkeit und Raffinesse gestaltet ist“, erklärte Susanne Pfleger. „Man fühlt sich hier angenehm aufgehoben.“ Auch Tobias Festerling, Leiter des Bahnhofsmanagement Braunschweig/Göttingen, war beeindruckt von der Arbeit. Das Konzept der Kunststation sei sicherlich ein Vorbild, das in die Pläne zu neuen Gestaltungen von Bahnhöfen in der Zukunft einfließen werde.
Passend zu der Herkunft der Künstler des Kollektivs hatte der Tunesischen Verein für Kultur und Jugend Wolfsburg ein Buffett vorbereitet. Das gab es in den Räumlichkeiten, in denen in früherer Zeit einmal die Bahnhofsgaststätte war. Interessanterweise passten die Rundungen der Galerie sehr gut zu denen im Kunstwerk. Leider ist dieses Kleinod urbaner Gestaltung normalerweise nicht zugänglich.
Kunst schafft interkulturellen Austausch
Für das Künstlerkollektiv war die Kunststation im Bahnhof ein idealer Wirkungsraum. Das Kollektiv möchte nahe an die Menschen heran und hat aus dieser Idee heraus zahlreiche Wandmalereien und Installationen im öffentlichen Raum, die sie in Tunesien und anderen Ländern schon realisiert haben. Mit dieser partizipativen Kunst schaffen sie interkulturellen und integrativen Austausch. Das wiederum passt sehr gut zu Wolfsburg.
Die Wandmalerei ist noch bis zum 27. August in der Kunststation zwischen den Eingängen zum Bahnhofsgebäude zu sehen. Wer einen Moment der Ruhe und Inspiration sucht, ist gerne eingeladen, hier einmal zu verweilen.
AZ/WAZ